Thread: Wenn das Kind in der Kita ist
Kinder zu bekommen und sie beim Aufwachsen zu begleiten, gehört zu den Sehnsüchten der meisten Menschen. Und trotzdem trifft man selten Eltern, die auf Wolken wandern, und dafür häufig welche, die auf dem Zahnfleisch gehen. Kinder sind kein Job und kein Hobby, sondern eine Lebensaufgabe, womit auch irgendwie schon einiges ausgesagt wird: Das komplette Leben dreht sich nämlich um die Kinder, sobald diese das Licht der Welt erblicken. Tag und Nacht, ohne Sonn- und Feiertage oder Urlaubsregelung. Das ist natürlich völlig okay so und wir alle wünschen uns eine Gesellschaft, die mehr Zeit, Ressourcen und Energie für die natürlichen Bedürfnisse der Kleinen hat. Die Wahrheit ist allerdings auch, dass es wahnsinnig anstrengend ist. Als betreuende Person ist man permanent den Bedürfnissen einer anderen Person (oder mehreren davon) ausgeliefert. Man beantwortet nicht nur Fragen, spielt, tröstet, erklärt und beschäftigt sich mit dem Kind. Man bereitet nebenbei Mahlzeiten vor, plant Aktivitäten, organisiert, kauft ein, pflegt soziale Kontakte, Arztbesuche und Freizeitmöglichkeiten, weiß Bescheid über Schulaufgaben und den Lernstand und das alles auf dem Präsentierteller unserer doch recht unbarmherzigen Gesellschaft. Das zehrt an den Kräften! Doch wie sollen sich Eltern Pausen nehmen, wenn sie gleichzeitig den Alltag organisieren und eventuell arbeiten? Twitteruserin @hoffen_bangen hat für sich eine Möglichkeit gefunden, kleine Freiräume zu schaffen, und ist damit nicht allein!
Geständnis: Ich esse nicht nur manchmal nicht mit dem Kind, ich nehme mir teilweise auch Urlaub, wenn das Kind in der Kita ist.
— Ich und Keks (@hoffen_bangen) April 12, 2022
Warum ist es eigentlich keine Selbstverständlichkeit, dass auch Eltern einmal eine Pause brauchen? Was bei jedem Job nachvollziehbar ist, zieht beim Thema Kinder und Familie regelmäßig allseits geliebte Rabeneltern-Kommentare nach sich. Dabei sollte völlig klar sein, dass niemand mit einem leeren Akku genug Energie hat, sich mit Hingabe um andere zu kümmern. Zum Glück haben die Twitteruser*innen nicht nur Verständnis, sondern sogar weitere „Geständnisse“ für uns. Die besten Kommentare haben wir natürlich für euch zusammengefasst.
Spart viel Stress und Konfliktpotential
Hab K zur kostenlos angebotenen Hausaufgabenbetreuung angemeldet. Würde er zwar auch ohne schaffen, aber das bedeutet für mich knapp 1,5h am Tag Ruhe und Zeit für mich 🙊
— UnPassend_ (@unPassend_) April 12, 2022
Alles vor dem ersten Kaffee fällt unter die Genfer Konvention
Ich liebe es, morgens allein zu frühstücken. Keiner redet. Es ist einfach schön.
— Narkosetante 🦆 (@Minus14Junge) April 12, 2022
Ruhe und Frieden
Same 🤷🏼♀️ sonst ist es für mich kein Erholungsurlaub. Sorry not sorry
Ich bin nach dem Frühdienst noch 2h allein daheim bevor ich das Kind von der Kita abhole..— cherrii (@ch3rrll) April 12, 2022
Umgeben von Freunden und Spielmöglichkeiten, armes Kind (Ironie off)
Ich habe meine Arbeitszeit reduziert. Ich habe die Kitastunden nicht reduziert.
— Evil Overlady Borg-Queen Octo™ (@octodontidae) April 12, 2022
Eben!
Echt? Also… das würd ich ja nie 🤡
(Na klar doch, auf jeden Fall! Sonst hättest doch du nie Urlaub 😱)
— Manni (@mamatropsdem) April 12, 2022
Darf ich das? Oder das? Kann ich daaas? Ich will aber …
Hab nie verstanden, warum es super lustig für Kinder sein soll, den Wocheneinkauf mitzumachen oder so…
— Sugar – enthemmter Mob (@Pottfamilie) April 12, 2022
Hört ihr was? Nein, wir auch nicht!
Mein schönster Urlaub seit ich Mutter bin? Ich Urlaub, Mann auf Geschäftsreise und Kinder 5 Tage bei Oma und Opa. Hab sie leider zu meinem Geburtstag alle zurück gekriegt. 😂 Aber dieses Gefühl, SICH EINFACH MAL NICHT KÜMMERN ODER RECHTFERTIGEN ZU MÜSSEN war toll 😌
— Coffeincode 😷 (@coffeincode) April 12, 2022
Nicht!
Ich nehme mir auch gelegentlich einen Tag in der Woche frei, an dem der Mann arbeiten geht und die Kinder in die Schule um einfach mal nur meinen Hobbys nachgehen zu können. Schlimme Rabenmutter, ich.
— DamnedSnob (@DamnedSnob) April 12, 2022
Bitte genießen
Das beste am Schichtdienst sind die freien Tage unter der Woche. Mann auf der Arbeit. Kind im Kindergarten.
Ich zum Sport, Hobby ausüben oder einfach pröddeln (und manchmal Haushalt/einkaufen in Ruhe).
Geht auch gut bei Spätschicht. 8 Uhr Kita, um 11:30 muss ich los zur Arbeit.— Idgie (@IdgieBari) April 12, 2022
Ich bin Lehrerin. Freue mich am allermeisten auf die Wochen während der Schulferien, in denen keine Schließzeiten in der Krippe sind. Das sind die besten Wochen des Jahres für mich.
— trouble maker (@CestMoiRonja) April 12, 2022
Nicht umsonst heißt es: Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen!
Ich hatte letzte Woche 2 Tage Urlaub. Für mich. Während der Schulzeit 😳 Das erste Mal seit Monaten.
Vor ein paar Wochen waren Mann und ich essen. An einem Mittwoch Mittag, 1 Kind mittags betreut, 1 allein zuhause 😳.
Herrlich!— MissVerständnis🐱🐱 🇺🇦 (@LeuserStephanie) April 12, 2022
Wenn der Mann abends mal außer Haus ist, versuche ich sehr engagiert das Kind dazu zu bringen, dass es ganz unbedingt bei Oma schlafen will.
— K. – Social Distancing since ‘87 (@let_us_be_weird) April 12, 2022
Gute Erholung!
Ich bin gerade für 5 Wochen in einer Rehaklinik, in die Kinder mitkommen dürfen. Hab meins zuhause gelassen. Einfach so.
— Sozialhexe (@Amyrlin_) April 12, 2022
Absolut nachvollziehbar
Ich mach grad wieder Homeoffice und habe die Kinder da. Wie ich das in der ersten Welle inkl. homeschooling geschafft habe, ohne komplett den Verstand zu verlieren, weiß ich nicht. Ich liebe sie aber es ist anstrengend und ich brauche Urlaub.
— tini86 (@aemilian2011) April 12, 2022
Ehrenerzieherin
Mir hat mal eine Erzieherin ‚den Kopf gewaschen‘ (aber sehr liebevoll), weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, dass dass Marienkäferchen an meinem freien Tag in der Woche (4 Tage Woche) in den Kindergarten ging. Ich solle den Tag gefälligst genießen
— Marienkäferchen (@NiniLolo0815) April 12, 2022
Dass man mit dem Elternsein an die persönlichen Belastungsgrenzen stößt, ist leider häufig Teil des Jobs. Manchmal beginnt dies schon direkt mit der Geburt: