
Triggerwarnung: Dieser Beitrag thematisiert abwertendes Verhalten, häusliche Gewalt, Alkoholismus sowie einen Selbstmordversuch – und sorgt möglicherweise für traumatische Erinnerungen!
Es gibt Momente, an die erinnert man sich sein ganzes Leben lang. Häufig sind es dabei eher die traurigen, unschönen oder gar schrecklichen Augenblicke, die sich einem tief ins Gedächtnis brennen. Und gerade das, was man als Kind erlebt, verfolgt einen auch im Erwachsenenleben häufig als traumatische Erinnerung. Verstörende und teils brutale Erlebnisse in einer Phase, in der man sich eigentlich gut behütet und beschützt entwickeln und entfalten sollte. Weil wir aber nur in den wenigsten Fällen wissen können, was unser Gegenüber in seiner Kindheit bereits erleben oder durchmachen musste, ist ein Mindestmaß an Empathie eigentlich in jeder zwischenmenschlichen Begegnung unabdingbar. Die folgenden Erzählungen aus dem Thread von Twitteruser @martingommel lenken den Blick auf diese Kindheitsmomente und lassen einen gleichzeitig betroffen und ratlos zurück …
Welcher Moment in deiner Kindheit macht dich heute noch fertig?
— Martin Gommel (@martingommel) June 11, 2022
Welcher Moment in deiner Kindheit macht dich heute noch fertig?
— Martin Gommel (@martingommel) June 11, 2022
Unglaublich. Und vor allem unglaublich traurig
„Du nimmst mir meinen Mann weg, du hast doch ein Verhältnis mit deinem Vater.“ Ich war irgendwas zwischen 12 und 14 und wusste sie würde mich nie schützen, wenn er mir noch näher kommen würde, als er es eh schon war.
— Kitawahnsinn (@DieBekloppte) June 12, 2022
„Du nimmst mir meinen Mann weg, du hast doch ein Verhältnis mit deinem Vater.“ Ich war irgendwas zwischen 12 und 14 und wusste sie würde mich nie schützen, wenn er mir noch näher kommen würde, als er es eh schon war.
— Kitawahnsinn (@DieBekloppte) June 12, 2022
Warum?!
Als ich mit 4 nachts aufwachte und allein in der Wohnung eingeschlossen war, weil meine Mutter Party machte.
Als ich mit 7 bei wildfremden Menschen eine Windel anbekam und mit anderen Kindern in ein Zimmer gesperrt wurde, damit die Erwachsenen Silvester feiern konnten.
uvm.
— Niselregen (@nisfantastic) June 11, 2022
Als ich mit 4 nachts aufwachte und allein in der Wohnung eingeschlossen war, weil meine Mutter Party machte.
Als ich mit 7 bei wildfremden Menschen eine Windel anbekam und mit anderen Kindern in ein Zimmer gesperrt wurde, damit die Erwachsenen Silvester feiern konnten.
uvm.
— Niselregen (@nisfantastic) June 11, 2022
Der Moment mit 13, als ich mich für die Schule geschminkt habe und mein Vater mich am Hals im Bad die geflieste Wand hochdrückt hat 💔
Ich kann heute noch nicht verstehen, wer er da war.
— Frl. Fuchs (@FreuleinFuchs27) June 11, 2022
Der Moment mit 13, als ich mich für die Schule geschminkt habe und mein Vater mich am Hals im Bad die geflieste Wand hochdrückt hat 💔
Ich kann heute noch nicht verstehen, wer er da war.— Frl. Fuchs (@FreuleinFuchs27) June 11, 2022
Weil Alkohol eben doch eine Lösung ist: Er löst Familien, er löst Beziehungen, er löst Vertrauen …
Mein Vater ist seitdem ich klein war Alkoholiker. Es herrschte bei uns immer eine ganz angespannte Stimmung. Ich konnte nie Freundinnen mitbringen,weil ich nicht wusste, in welchem Zustand er war.
Daher bin ich noch heute sehr sensibel, was sowas betrifftt.
— 🌱 Ostseegöre 🌱 (@_ostseegoere_) June 11, 2022
Mein Vater ist seitdem ich klein war Alkoholiker. Es herrschte bei uns immer eine ganz angespannte Stimmung. Ich konnte nie Freundinnen mitbringen,weil ich nicht wusste, in welchem Zustand er war.
Daher bin ich noch heute sehr sensibel, was sowas betrifftt.— 🌱 Ostseegöre 🌱 (@_ostseegoere_) June 11, 2022
Als kleines Kind – ohne verstehen zu können – mitzuerleben, was Alkoholismus mit Menschen macht, Szenen häuslicher Gewalt.
Bis heute habe ich ein sehr kritisches Verhältnis zum Alkohol und der gesellschaftlichen Akzeptanz dazu.
Alkoholismus zerstört Leben und Zukunft.
— Luti Küstenkind 🌬️🌊 (@schoko_bandit) June 12, 2022
Als kleines Kind – ohne verstehen zu können – mitzuerleben, was Alkoholismus mit Menschen macht, Szenen häuslicher Gewalt.
Bis heute habe ich ein sehr kritisches Verhältnis zum Alkohol und der gesellschaftlichen Akzeptanz dazu.
Alkoholismus zerstört Leben und Zukunft.
— Luti Küstenkind 🌬️🌊 (@schoko_bandit) June 12, 2022
Wie übersteht man so was?
Viele..
z.B. als ich mich als Teenager umbringen wollte, von einem Elternteil „erwischt“ wurde, mir das Messer aus der Hand gerissen und gegen mein Handgelenk gedrückt wurde, dabei wurde ich wütend angeschrien:
„Soll ich das für dich machen?!“
— Shatrinja ★ (@Shatrinja) June 11, 2022
Viele..
z.B. als ich mich als Teenager umbringen wollte, von einem Elternteil „erwischt“ wurde, mir das Messer aus der Hand gerissen und gegen mein Handgelenk gedrückt wurde, dabei wurde ich wütend angeschrien:
„Soll ich das für dich machen?!“
— Shatrinja ★ (@Shatrinja) June 11, 2022
Schaut nicht weg!
Meist denke ich eher an verpasste Chancen, aber ein Moment kommt immer mal wieder: Ich habe als schlechter Schwimmer in der Nordsee ein 6 jähriges Mädchen von einer Sandbank gerettet, das wäre sich nicht ausgegangen, wenn mir nicht auf dem letzten Metern jemand geholfen hätte.
— Marc Wieden (@howie_mw) June 11, 2022
Meist denke ich eher an verpasste Chancen, aber ein Moment kommt immer mal wieder: Ich habe als schlechter Schwimmer in der Nordsee ein 6 jähriges Mädchen von einer Sandbank gerettet, das wäre sich nicht ausgegangen, wenn mir nicht auf dem letzten Metern jemand geholfen hätte.
— Marc Wieden (@howie_mw) June 11, 2022
Dabei sollte das Zuhause eigentlich ein Zufluchtsort sein, an dem man sich geborgen und sicher fühlt
vom Zug abholt. Dachte, ich schaff´s mit Fuß, Gepäck+Tage nix gegessen nicht nach Hause. Als meine Mutter mich sah, merkte sie, dass es kein „Heimweh“ war, ging mit mir zum Arzt. Das Gefühl, von ihr verraten worden zu sein (weil sie auf die anderen hörte), beschäftigte mich lang.
— Wichtel 🐦🐤🔴🔴🇺🇦 (@wichtel_wicht) June 11, 2022
vom Zug abholt. Dachte, ich schaff´s mit Fuß, Gepäck+Tage nix gegessen nicht nach Hause. Als meine Mutter mich sah, merkte sie, dass es kein „Heimweh“ war, ging mit mir zum Arzt. Das Gefühl, von ihr verraten worden zu sein (weil sie auf die anderen hörte), beschäftigte mich lang.
— Wichtel 🐦🐤🔴🔴🇺🇦 (@wichtel_wicht) June 11, 2022
Momente, die für immer Spuren hinterlassen
Das niemand von meinen eingeladenen „Freunden“ zu meinem kindergeburtstag gekommen ist. Ohne Bescheid zu geben. Da saß ich am groß gedeckten Tisch alleine. Das war auch das letzte mal das ich meinen Geburtstag gefeiert habe. Seit dem habe ich nur bekannte jedoch keine freunde.
— Chris Greenthumb (@ChrisDaSilvaPT) June 12, 2022
Das niemand von meinen eingeladenen „Freunden“ zu meinem kindergeburtstag gekommen ist. Ohne Bescheid zu geben. Da saß ich am groß gedeckten Tisch alleine. Das war auch das letzte mal das ich meinen Geburtstag gefeiert habe. Seit dem habe ich nur bekannte jedoch keine freunde.
— Chris Greenthumb (@ChrisDaSilvaPT) June 12, 2022
Nun, wir gingen und zuhause macht sie ihre Drohung wahr.
Bis heute ist es so, wenn jemand was von mir verlangt, was ich nicht kann, bin ich wieder dieses kleine Kind, das vor Verzweiflung heult und Angst vor Bestrafung hat.
— 🤜 🌈 Bi like a unicorn 😷🦄 🤛🏿 (@Angie_Koeln) June 11, 2022
Nun, wir gingen und zuhause macht sie ihre Drohung wahr.
Bis heute ist es so, wenn jemand was von mir verlangt, was ich nicht kann, bin ich wieder dieses kleine Kind, das vor Verzweiflung heult und Angst vor Bestrafung hat.
— 🤜 🌈 Bi like a unicorn 😷🦄 🤛🏿 (@Angie_Koeln) June 11, 2022
Jeder, der mit Angst besetzt war.
Der schmierige Onkel.
Der ausrastende Vater.
Der immer wiederkehrende Alptraum.
Der Alkoholiker, der Dinge zertrümmerte, Menschen in Angst versetzte und gegen den die Polizei nichts unternahm.
Gewalt ist bis heute ein Trigger.
— Sings 🎶 (@singswithout) June 11, 2022
Jeder, der mit Angst besetzt war.
Der schmierige Onkel.
Der ausrastende Vater.
Der immer wiederkehrende Alptraum.
Der Alkoholiker, der Dinge zertrümmerte, Menschen in Angst versetzte und gegen den die Polizei nichts unternahm.Gewalt ist bis heute ein Trigger.
— Sings 🎶 (@singswithout) June 11, 2022
Darum: Sprecht mir euren Kinder über Mobbing und dessen Folgen!
CN Mobbing
Ich war als Kind schon übergewichtig. Einmal warteten nach der Schule zwei Mitschüler auf mich, hatten dicke Äste in der Hand und trieben mich die 15 Minuten Fußweg von der Schule bis zu mir nach Hause vor sich her, mit Worten wie „Lauf, dicker Mann“.
— Lupus Woke-ortalis (@ImmortalisLupus) June 11, 2022
CN Mobbing
Ich war als Kind schon übergewichtig. Einmal warteten nach der Schule zwei Mitschüler auf mich, hatten dicke Äste in der Hand und trieben mich die 15 Minuten Fußweg von der Schule bis zu mir nach Hause vor sich her, mit Worten wie „Lauf, dicker Mann“.
— Lupus Woke-ortalis (@ImmortalisLupus) June 11, 2022
Es gibt Erzählungen, die so unfassbar traurig und wütend zugleich machen
Als meine Mutter mir zum 1. Mal sagte, dass ich ja ein ungewollter Unfall sei, und wenn sie früher von mir erfahren hätte, hätte sie mich abgetrieben. Da war ich 5… Die genaue Bedeutung des ganzen fand ich erst Jahre später raus (ausser das ungewollt) 😕
— Azurielle (@Azurielle84) June 11, 2022
Als meine Mutter mir zum 1. Mal sagte, dass ich ja ein ungewollter Unfall sei, und wenn sie früher von mir erfahren hätte, hätte sie mich abgetrieben. Da war ich 5… Die genaue Bedeutung des ganzen fand ich erst Jahre später raus (ausser das ungewollt) 😕
— Azurielle (@Azurielle84) June 11, 2022
Treffende Worte zum Abschluss
Wenn ich hier so lese, mag ich nichts mehr dazu schreiben. Ich möchte allen einfach wünschen, dass sie einen Weg finden gut damit klar zu kommen 😔
— Marina malt. (@malt_marina) June 11, 2022
Wenn ich hier so lese, mag ich nichts mehr dazu schreiben. Ich möchte allen einfach wünschen, dass sie einen Weg finden gut damit klar zu kommen 😔
— Marina malt. (@malt_marina) June 11, 2022
Für alle, die noch ein bisschen über die Kindheit nachdenken wollen: