Thread: Weibliche und männliche Praktikant*innen

Manuela Jungkind 26.05.2023, 8:27 Uhr

Die eigenen Kinder in Betreuung zu geben, erfordert von Eltern immer einen gewissen Vertrauensvorschuss. Immerhin kennt niemand die Vorlieben, Ängste und Eigenheiten des Nachwuchses so gut wie die engste Familie. Und selbst wenn man überzeugt ist, dass das Kind liebevoll versorgt ist, man professionell darauf achtet, dass es im Kinderrudel nicht zu kurz kommt und entsprechend seiner Vorlieben und Fähigkeiten fördert, bleibt bei manchen Eltern eine leise Sorge zurück. Denn auch wenn man selbst nie Erfahrungen mit Übergriffigkeit gemacht hat, zu groß waren die Skandale um Kindesmissbrauch in den letzten Jahren.

Systemische Verbrechen und deren Vertuschung, wie sie in den vergangenen Jahren in kirchlichen Einrichtungen bekannt wurden, aber auch Einzelfälle in Betreuungssituationen sowie im Privatleben, haben ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Und auch wenn man anmerken muss, dass Frauen durchaus (sexuelle) Übergriffe begehen können, zeichnet die Statistik ein eindeutiges Bild: Sexueller Missbrauch an Kindern wird von 75 bis 90 Prozent von Männern und männlichen Jugendlichen verübt.

Natürlich ist das kein Grund, eine Person vorzuverurteilen. Und dennoch sind viele Einrichtungen vorsichtig und vermeiden durch Maßnahmen von vornherein bestimmte Situationen. Dies soll Kinder schützen, aber auch unbegründete Vorwürfe vermeiden. Das klingt erst einmal nach einer guten Idee, schränkt die pädagogische Arbeit aber auch ein und trägt zu einer gewissen Verunsicherung bei. Darum ging es auch in einer Diskussion zwischen Twitteruserin @jadekompendium und ihrem Sohn, zu der es viele verschiedene Gedanken aus der Community gab.

Klingt eigentlich vernünftig

Eine Maßnahme mit Schwächen

Wir brauchen dringend männliche Erzieher!

Alle Seiten sollen hier geschützt werden

Vertrauen ist einfacher, wenn man nie schlechte Erfahrungen gemacht hat

Straftaten hinterlassen Spuren für alle

Sehr, sehr schade


Grenzen setzen und Grenzen wahren ist ein Thema, das für Kinder mindestens so wichtig ist wie für Erwachsene:

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