Thread: Was war euer schlecht bezahltester Job überhaupt?
Rückblick: Zum 1. Januar 2015 wurde in Deutschland ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Von Seiten diverser Wirtschaftslobbyisten und Unternehmerverbände wurde damals buchstäblich der Untergang der Wirtschaft hierzulande vorhergesagt. „Viel zu teuer, das kann sich doch niemand mehr leisten“, hieß es dazu. Reines Kalkül und reine Panikmache, wie wir heute wissen. Seit Anfang diesen Jahres liegt der Mindestlohn immerhin bei 9,35 Euro pro Stunde – und soll bis Mitte nächsten Jahres auf 9,60 Euro ansteigen. Kritiker bemängeln, dass selbst dieser Mindestlohn, gerade im Hinblick auf ständig steigende Mieten, in vielen Fällen schlichtweg nicht zum Leben reicht, von der späteren Rentenproblematik einmal ganz abgesehen. Im EU-Vergleich landet Deutschland als führende Wirtschaftsnation mit seiner Lohnuntergrenze daher nur im oberen Mittelfeld. @katjaftw hat in ihrem Thread nun nach den „schlecht bezahltesten jobs ever“ gefragt. Die Antworten überraschen kaum.
was war euer schlecht bezahltester job ever? (unbezahlt gilt nicht) ich hab krankenhausbetten geputzt für 5,35€ die stunde
— katja wien (@katjaftw) October 10, 2020
Tiefbau für einen Elektriker als Ferienjob im Jahr 1995 : 5 Mark damals, also 2,45 Euro ungefähr, davor mal Ziegelsteine gesäubert, da ich per Stück bezahlt wurde, kam ich auf zirka 3 Mark die Stunde damals, also zirka 1,53 Euro – wenn es gut lief.
— Dr. Wu (@Dok_Wu) October 10, 2020
In nem Buchladen, 5€ die Stunde.
Letztendlich habe ich das meiste Geld wieder in Bücher investiert.
Man hatte mich auch gleich mit Büchern bezahlen können.— Frau Schnack (@Plapperkind) October 11, 2020
Auch wenn es kein “Job” ist war ich in Zivildienst für 2,6€ die Stunde voll in der Altenpflege eingebunden. Und weil es damals schon Pflegemangel gab, durft ich am Wochenende die halbe Wohngruppe allein versorgen.
— Flow (@Caethan13) October 11, 2020
Gekellnert für ausgemachte 7 € die Stunde und am Ende des Monats ausbezahlt haben sie dann nur 5,10 € die Stunde. „Ups, Fehler“. LG ans Caffe Latte in Wien 🖕.
— Hanna ⛈️ Herbst (@HHumorlos) October 10, 2020
Gekellnert für 5,8€ in der Konditorei
— Natascha Strobl (@Natascha_Strobl) October 10, 2020
Als stud. Hilfskraft ist der Satz, der im Vertrag steht, okay. Leider haben wir mal versucht, das für die reale durchschnittliche Arbeitszeit über ein paar Monate auszurechnen und kamen auf 2 Euro irgendwas.
Chef: Es weiß doch jeder, dass die Zahlen in den Verträgen fiktiv sind— Frau Monstermann (@MrsMonstermann) October 10, 2020
6€ für das organisieren und betreuen von Kindergeburtstagen im UCI Kino. Als sich einmal ein Kind wärend des Filmes übergeben hat und die Eltern sich trotzdem weigerten es abzuholen, hab ich danach gekündigt😏
— Anna Kling (@anna_kling82) October 10, 2020
In 1980 in Kalifornien. Umgerechnet 1,78€ die Stunde. Hab in ein Pizzarestaurant gearbeitet.
— JGL (@___jgl___) October 11, 2020
1400€BRUTTO als Vollzeitpfleger i einem Tierheim. Sonntags- Feiertagsarbeit ohne Zuschlag/Ausgleich, keine Arbeitskleidung, 20 (!) Tage Urlaub, unbezahlte angeordnete Überstunden. War d Arbeitsagentur bekannt, hat mich dahin geschickt m d Worten“ Wir sehen uns wohl bald wieder“
— Sabine Helbig (@Berg_Oetzi) October 10, 2020
mein erster job als teenie, 1,70 dm/stunde für putzen eines blumenladens und ausliefern von blumensträußen.
es waren 100 dm pauschal pro monat vereinbart, okay. dann wurden es mehr und mehr stunden. als ich das ansprach hieß es das ist eben so, also bin ich gegangen. prägend 🙂— cyber-uwe (@luebbermann) October 10, 2020
Jeden Spnntag mindestens 2 Stunden bei jedem Wetter Zeitungen austragen für 30 Euro im Monat.
Also 3,75 Euro die Stunde.
— Critical Darling (@Nacho_Babe) October 10, 2020
Weihnachtsmann auf der Kärntner Straße für 80 Schilling.
— derfinsterling (@derfinsterling) October 10, 2020
Fazit?
ziemlich krasse antworten und auch wenn viele davon explizite studi- oder schüler*innenjobs sind kann man sich echt angucken wie wichtig mindestlöhne sind für alle alle alle branchen!!!
— katja wien (@katjaftw) October 10, 2020