Triggerwarnung: Dieser Beitrag thematisiert sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz.
Vor zwei Wochen haben mehr als 1.500 Leserinnen gegenüber @DIEZEIT von ihren persönlichen Diskriminierungserfahrungen am Arbeitsplatz berichtet. Ein kleiner Teil davon wurde anschließend im Wirtschaftsteil der Zeitung abgedruckt. Im folgenden Thread berichten nun weitere Frauen über Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz. Es ist zutiefst erschreckend und beschämend zugleich.
Das Wirtschafts-Ressort der @DIEZEIT macht diese Woche mit Protokollen von Frauen und ihren Erfahrungen im Job auf und es ist kaum auszuhalten pic.twitter.com/GBk0LENngQ
— Katharina Meyer zu Eppendorf (@kmeyzepp) August 15, 2019
Ich hätte noch den Chef zu bieten, der mich ständig zum Essen einladen wollte. Zu sich nach Hause. „Ich könne ruhig mal ein bisschen dankbar sein nach allem, was er für mich getan hat.“
Danke, @DIEZEIT für diese himmelschreienden Protokolle pic.twitter.com/dA6wDTO5ht
— Eva-Maria Lemke (@dielemke) August 15, 2019
Oder natürlich den, bei dem die Kollegen immer raunten, man solle als Frau im Gespräch mit ihm häufiger die Augen niederschlagen: „Bloß nicht zu selbstbewusst – das mag der nicht!“.
— Eva-Maria Lemke (@dielemke) August 15, 2019
Kollege: „Ich hab dem Kunden gesagt, dass eine attraktive Rothaarige das Projekt übernimmt.“
Ich: „Es wäre mir lieber, wenn du beim nächsten Mal meine Kompetenz betonst und mein Aussehen unerwähnt lässt.“
Kollege: „Jetzt werd mal nicht zickig, so hübsch bist du ja auch nicht.“— Schnurrkin (@schnurrkin) August 15, 2019
Ich hätte noch den Chef zu bieten, der mich fragte, ob ich gern sauniere oder gerne schöne Autos fahre. Am liebsten „ohne Höschen“, das würde ihm gefallen! Ich habe mich damals zu Tode geschämt, als der mir Mails mit derlei Inhalt schrieb – zu Unrecht, aber es war so!
— Verena M. Dittrich (@vm_dittrich) August 15, 2019
Als 16 Jährige Azubine.. Wurde im Kühlhaus vom Meister eingeschlossen. Als er die Türe wieder geöffnet hatte, meinte er: „Jetzt heul doch nicht so! Ich hätte dich da drinnen auch vernaschen können“ Er war mitte 40
— ✿ Moepi モエピ 🐙🌸 (@MissMoep) August 15, 2019
Ich könnte einen Chef bieten, der mich regelmäßig in seinem Büro eingesperrt und so lange angebrüllt hat, bis ich in Tränen aufgelöst war. Weil ich für eine Frau zu viel widersprochen habe.
— Its Sol_vey (@ItsSoL_vey) August 15, 2019
Ändern kann man diesen Umstand vielleicht durch mehr Frauen in Führungspositionen, aka Quote, und noch jahrzehntelanges Umlernen. Es beginnt mit Vätern und Müttern, die ihren Kindern gute Vorbilder sind, Mitmenschen mit Respekt begegnen, die sich selbst achten und verteidigen.
— Ina (@whererurwings) August 15, 2019
Als Praktikantin noch „durfte“ mit zu einem Salesmeeting fliegen und huch, da gabs nur ein DZ mit dem GF. Nach einer sehr deutlichen Ansage von mir wurde sich dann benommen, aber zurück in der Agentur war der erste Spruch:“Stell Dir vor, der Prakti (!) wollte nicht kuscheln!“ 🤬
— Kes Cosplay @ home sweet home (@Kes_von_Puch) August 15, 2019
Och, da habe ich auch etwas zu bieten:
– Sie nehmen doch Hormone?! Klappt es denn dann noch mit dem Denken?
– Aufträge gibt es nur, wenn es auch „andere“ Dienstleistungen gibt!
– Ich bezahle alles für Dich, du brauchst auch nicht mehr arbeiten! Ich komme aber jd. Abend vorbei!— Katharina Hören (@KatharinaHoeren) August 15, 2019
Mir hat ein Vorgesetzter mal gesagt, man könne sich mich nicht in einer höheren Position vorstellen, weil ich „immer so streng gucke“. Ich solle doch mal mehr Lächeln, weil ich ja EIGENTLICH eine hübsche Frau bin. (Ich war qualifiziert – aber das ist natürlich egal.)
— mademoiselle catastrophe (@Kapiernixe) August 15, 2019
Bekannte studiert Bauingenieurswesen und berichtete, dass ihr auf Baustellen immer anzügliche Sprüche gemacht und hinterhergepfiffen wird. Sie hat den Jungs dann gesagt, sie sollten sich in Acht nehmen, da sie mal deren Chefin werden könnte 😀
— Mochi-Muschi (@fatcatwantsfood) August 15, 2019
Als ehemaliger Chef lese ich solches angewidert und man kann sich manchmal nicht vorstellen, dass manche Männer es überhaupt vom Baum runter geschafft haben. Und nicht noch von dort oben mit Fäkalien werfen…
— wenig Worte (@wenig_worte) August 15, 2019
Sichtbar machen, sichtbar machen, sichtbar machen.
[einige der Zitate sind so dermaßen zum Kotzen, dass ich sie gar nicht glauben kann]— Thomas Dugaro (@DugarToGo) August 15, 2019
Leider ist das Thema damit noch lange nicht erschöpfend behandelt!