Warum viele nicht mehr in der Gastro arbeiten wollen

Chris Schröder 25.07.2022, 15:48 Uhr

Wir alle kennen das Motto: Der Kunde ist König. Allerdings sind 40 Prozent der Deutschen unzufrieden mit dem Service ihrer Dienstleister. Das Marktforschungsinstitut Skopos hat dies im Auftrag von CWS Workwear vergangenes Jahr untersucht. Nun könnte man meinen, der Service hätte in bestimmten Bereich abgenommen, aber stimmt das denn? Zunächst mal ist zu klären, was denn alles unter die Selbstverständlichkeit fällt, dass jeder Kunde wie einer der britischen Royals behandelt werden muss. An Höflichkeit und Ansprechbarkeit scheint es augenscheinlich nicht zu liegen, sondern eher an dem kolossalen Missverständnis, dass König Kunde individuelle Lösungen für alle seine Probleme und Befindlichkeiten erwarten darf. Und das in einer Zeit, in der alle aufs Geld schauen und eher nicht bereit sind, jeden Preis für den gewünschten Service zu zahlen. Vom Trinkgeld jetzt mal gänzlich abgesehen, müssen viele Dienstleister also extrem knapp kalkulieren, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Es ist also ziemlich respektlos und egoistisch, sich wie ein Monarch aufzuführen und zu ignorieren, dass wir eben nicht von Robotern umgeben sind, die unsere Arbeit machen, sondern von echten Menschen. Menschen, die ein Business am Laufen halten müssen, die Löhne zahlen oder andere Fixkosten haben und versuchen müssen, mit möglichst wenig Aufwand möglichst vielen Kunden*innen oder Gästen gerecht zu werden.

Ganz besonders ätzend ist der selbstgerechte König-Kunde-Habitus dann, wenn man selbst absolut gar nichts dazu beitragen möchte und auch sonst eher keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Kein Wunder also, wenn es in bestimmten Branchen immer öfter Personalengpässe gibt, weil sich immer weniger Menschen dem aussetzen wollen. Die Köchin und Twitteruserin @bea_chef gibt mit dem nun folgenden Thread einen kleinen Einblick in den Gastronomiebereich und zeigt, was es bedeutet, wenn Kund*innen keine Rücksicht nehmen.

Das sagen andere User:

Sicherlich gibt es hier und da auch schwarze Schafe, aber generell wäre es einfach schön, wenn jeder sein Auftreten gegenüber den Dienstleister*innen hinterfragt. Am besten fährt man natürlich, wenn man jeden Menschen so behandelt, wie man selbst gern behandelt werden will. Was die Leserinnen und Leser dieses Threads zu sagen hatten, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Ein paar der treffendsten Kommentare und Reaktionen haben wir hier zusammengetragen:

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Schaut doch hier noch rein, wenn ihr mögt:

Thread: Mit den Kindern im Restaurant

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