Thread: Warum kein Grundeinkommen für Eltern?

Dass die Sache mit dem Leistungsprinzip im Kapitalismus nicht wortwörtlich zu verstehen ist, daran haben wir uns längst gewöhnt. Und selbst wenn: Die Tatsache, dass bestimmte Berufsgruppen das astronomisch Vielfache von anderen verdienen, erscheint lachhaft – oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass ein Fußballprofi das Hundertfache einer Pflegefachkraft leistet? Auch die Einteilung in systemrelevante und nicht-systemrelevante Berufe zu Beginn der Coronakrise hat daran rein gar nichts geändert. Applaus zahlt nun mal keine Brötchen.

Eine Personengruppe, die bei unseren Vergütungsprinzipien besonders schlecht wegkommt, sind Eltern. Zumindest jene, die in der bezahlten Tätigkeit zugunsten des Nachwuchses zurückstecken. Denn der Deal lautet in aller Regel: weniger Einkommen bei mehr Arbeit: Mahlzeiten planen, vor- und zubereiten, Kinder physisch, psychisch und emotional sinnvoll beschäftigen, soziale Kompetenzen vermitteln, Arzttermine organisieren, auf-, um- und hinterherräumen, Papierkram rechtzeitig erledigen und so weiter und so fort. Natürlich ohne geregelte Arbeitszeiten, Urlaubs- oder Krankheitstage oder Gewerkschaft. Kinderbetreuung ist herausfordernd, kräftezehrend, gesellschaftlich kaum respektiert – und unbezahlt! Ach ja, nicht zu vergessen – natürlich rein zufällig – gerne Frauen vorbehalten.

Twitteruserin @hl_h2o, auch bekannt als Frau Mira, ist alleinerziehend mit zwei Kindern und hat sich Gedanken über ein Grundeinkommen für betreuende Eltern gemacht.

Das sagen andere User*innen:

Wir brauchen Modelle abseits des harten Kapitalismus. Aber wie sollen die aussehen? Lasst uns mal eine Idee durchspielen:

Gedankenexperiment: Was würdet Ihr tun, wenn Ihr jeden Monat euer jetziges Einkommen, ohne zu arbeiten, bekommen würdet?

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Über den Autor/die Autorin

Manuela Jungkind

Ganz hohes Tier

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