Thread: Vorwürfe, Beleidigungen und weitere „herzliche“ Weihnachtsgrüße

Hinter uns liegt definitiv NICHT das härteste Weihnachten der deutschen Nachkriegszeit. Trotzdem können wir uns vermutlich darauf einigen, dass die Feiertage für viele Menschen eine Herausforderung waren. Vor allem eben für jene, die sich an die geltenden Abstandsregeln gehalten und nicht mit der Großfamilie gefeiert haben oder gar Weihnachten in Isolation verbrachten, um die weitere Verbreitung des Corona-Virus zu vermeiden. Wir sollten es alle längst verinnerlicht haben, aber wir möchten trotzdem noch einmal darauf hinweisen: Abstand, Quarantäne, das Tragen von Masken und die Einhaltung der Hygieneregeln sind Gesellschaftsdienste – sie brechen Infektionsketten und dienen somit dem Schutz aller. Jenen, die sich an diese Maßnahmen halten, gebührt Dank. Schade, dass eine Bekanntschaft von @MrsPennyBean das anders sieht und ihr zum Fest der Liebe Vorwürfe anstelle von herzlichen Grüßen schickt. Anscheinend ist sie damit nicht allein, wie der folgende Thread zeigt.

Du befürwortest Kontakte einschränken ja bloß, weil Du allein bist und niemanden hast, den Du treffen könntest. Im Gegensatz zu Dir hab ich viele Leute die mich mögen und mich sehen wollen. Das lass ich mir auch nicht nehmen.

Und was war Eure schönste Weihnachts-WhatsApp?

— Mrs. Penny (@MrsPennyBean) December 26, 2020

„Du fährst ja eh nie in den Urlaub und hockst nur zu Hause. Du kannst das nicht nachvollziehen, dass es Leute gibt, die den Tapetenwechsel brauchen.“
Wir haben unser Haus saniert und ab März privat harten Lockdown praktiziert. Natürlich BRAUCHE ich keinen Tapetenwechsel! 🙄

— Das Mauli (@MauliwieMauli) December 27, 2020

„kann ich nachher zum Kaffee kommen“
(nicht verstanden warum wir die gemeinsame Feier abgesagt haben🤷‍♀️)

— Kneti Knetberta (@KopfVollKnete) December 26, 2020

quasi auch so eine. Und es wurden in der Familienchatgruppe die ganzen Weihnachtsfotos geteilt mit „hach es war so schön, für einen Moment war alles normal“ (ja weil keine Einschränkungen, nix). Hab dazu nur kommentarlos ein Foto von mir im Schutzanzug bei der Arbeit geteilt…

— Rae 🍑 (@kaneelkoffje) December 28, 2020

„Schämt euch, dass ihr Opa an Weihnachten allein lasst!“
…

Dabei haben wir ihm FaceTime eingerichtet und ne Anleitung geschrieben, Heiligabend saß er quasi mit am Tisch, nur ohne Infektionsrisiko 🤷🏻‍♀️

— Frau Lila-Lüftungsfachkraft (@MissLil06540355) December 27, 2020

„Macht ihr das mit *Namen meiner Eltern* auch so?“
Mein Schwiegervater zu mir privat, nachdem ich im Frühjahr in der Familiengruppe erklärt hatte, dass wir vor dem Lockdown nicht noch mal extra vorbei kommen (beide Risikogruppe) weil es danach ja verboten wird.

— N.WieDieBäume (@NokaLibo) December 27, 2020

„Wenn Ihr nicht könnt, können wir ja kommen!“ Schwiegereltern auf die WhatsApp, daß es meinem Mann nicht gut genug für Besuche geht.
Er hatte a) wirklich böse Rückenschmerzen und b) aufgegeben, ihnen das mit der Kontaktbeschränkung zum xtausendsten Mal zu erklären.

— Bad Wolf (@brokenangel9) December 27, 2020

Ich kann keine 10 Monate in Isolation sein. Das schafft niemand. Man braucht nämlich unbedingt Kontakte.

Jupp, braucht man. Aber die gehen auch über Videotelefonie oder in Social Media ohne andere anzustecken und so ggf. umzubringen.

— Sir Kowalski Flausn, Ritter der Schnuffelrunde🎃🏠 (@KowalskiFlausn) December 27, 2020

„Wir können uns ruhig treffen, ich hab kein Corona.“ …. Freundin der Tochter (11) mit Spielanfrage, weil doch gerade frei ist und die Freunde von den Vortagen keine Zeit haben 🤮🤢🤮🤢

— eJnaGx (@Jane78203197) December 27, 2020

„Mich macht’s einfach wahnsinnig nicht Reisen zu können. Mir fehlt der Input, das Abenteuer, die Weiterentwicklung. Ich brauch das jetzt einfach und man darf ja reisen. Ist halt nur eigenes Risiko. Und das ist es mir jetzt wert.“

Schrieb sie gestern vorm Flug nach Tansania.

— p00ns (@p00ns1) December 27, 2020

Thread: Und wieder stehe ich in einem leeren Zimmer