
Deutschland und Österreich haben vieles gemeinsam. Durch Werkverträge, Leiharbeit und andere legale Tricks sind Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen eine traurige Tatsache. In Deutschland kann man das gerade sehr gut am Umgang mit den Erntehelfern und Mitarbeitern in den Schlachthöfen beobachten, in Österreich zeichnet sich bei der Post ein ähnliches Bild. Durch die Coronakrise werden diese Missstände nun sichtbar. Stefan A. Sengl hat darüber diesen sehr wichtigen Thread geschrieben.
Lasst das mal in Ruhe sickern: Die Post hat rd. 50.000.000 Euro in ihr neues Paketzentrum in Hagenbrunn investiert. Eine topmoderne Anlage, erst vor einigen Monaten eröffnet. 13.500 Pakete pro Stunde können dort sortiert werden. Das meiste dort machen Maschinen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Lasst das mal in Ruhe sickern: Die Post hat rd. 50.000.000 Euro in ihr neues Paketzentrum in Hagenbrunn investiert. Eine topmoderne Anlage, erst vor einigen Monaten eröffnet. 13.500 Pakete pro Stunde können dort sortiert werden. Das meiste dort machen Maschinen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Nur für eines braucht es (noch) eine größere Zahl an Menschen: das Entladen der LKWs, um die Pakete auf ein Förderband zu „schupfen“. Ein Knochenjob, bei dem man sich auf Dauer u. a. den Rücken ruiniert. Und das großteils in Nachtarbeit, denn morgens soll ja alles wieder raus.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Nur für eines braucht es (noch) eine größere Zahl an Menschen: das Entladen der LKWs, um die Pakete auf ein Förderband zu „schupfen“. Ein Knochenjob, bei dem man sich auf Dauer u. a. den Rücken ruiniert. Und das großteils in Nachtarbeit, denn morgens soll ja alles wieder raus.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Wie wir gerade sehen, ist diese harte Arbeit so systemrelevant, dass bei Bedarf sogar das Bundesheer eingesetzt wird, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Schließlich lebt unsere Wirtschaft davon, dass die Warenströme fließen. Doch was kriegt man für diese schwere, wichtige Arbeit?
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Wie wir gerade sehen, ist diese harte Arbeit so systemrelevant, dass bei Bedarf sogar das Bundesheer eingesetzt wird, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Schließlich lebt unsere Wirtschaft davon, dass die Warenströme fließen. Doch was kriegt man für diese schwere, wichtige Arbeit?
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Rd. 1.300 Euro brutto (!) zahlt die Post mWn dafür. An eine Leiharbeitsfirma. Was davon bei den Hacklern am Monatsende wirklich ankommt, konnte mir niemand sagen. Ich weiß nur, dass wir mehr über die Sklavenarbeit unserer Zeit reden sollten, die durch Corona gerade sichtbar wird.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Rd. 1.300 Euro brutto (!) zahlt die Post mWn dafür. An eine Leiharbeitsfirma. Was davon bei den Hacklern am Monatsende wirklich ankommt, konnte mir niemand sagen. Ich weiß nur, dass wir mehr über die Sklavenarbeit unserer Zeit reden sollten, die durch Corona gerade sichtbar wird.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Geht es um ungerechte Entlohnung, wird gerne die Supermarktkassiererin als Beispiel angeführt. Doch die steht (ohne irgendetwas schönreden zu wollen) noch vergleichsweise gut da. Wie bei einem Eisberg ist der Großteil der Ausbeutung kaum zu sehen. Und dieser Eisberg ist riesig.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Geht es um ungerechte Entlohnung, wird gerne die Supermarktkassiererin als Beispiel angeführt. Doch die steht (ohne irgendetwas schönreden zu wollen) noch vergleichsweise gut da. Wie bei einem Eisberg ist der Großteil der Ausbeutung kaum zu sehen. Und dieser Eisberg ist riesig.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Der Gipfel des Zynismus sind dann Manager, die Millionengehälter kassieren, aber darüber klagen, für diese Jobs keine Menschen mehr zu finden und ungeniert die Höhe der Mindestsicherung dafür verantwortlich machen. Das sind überhaupt die unnötigsten Gestalten, muss man sagen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Der Gipfel des Zynismus sind dann Manager, die Millionengehälter kassieren, aber darüber klagen, für diese Jobs keine Menschen mehr zu finden und ungeniert die Höhe der Mindestsicherung dafür verantwortlich machen. Das sind überhaupt die unnötigsten Gestalten, muss man sagen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Wir sollten diese Ausbeutung nicht zulassen. Ein erster Schritt dabei ist, den Menschen, die diese Arbeiten machen, mehr Sichtbarkeit zu geben. Ihren Lebensbedingungen, ihren Geschichten. Denn es sind Menschen, kein Humankapital. Wo sind die Medien, die uns diese Realität zeigen?
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Wir sollten diese Ausbeutung nicht zulassen. Ein erster Schritt dabei ist, den Menschen, die diese Arbeiten machen, mehr Sichtbarkeit zu geben. Ihren Lebensbedingungen, ihren Geschichten. Denn es sind Menschen, kein Humankapital. Wo sind die Medien, die uns diese Realität zeigen?
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Das soll übrigens keine Schuldzuweisung sein, sondern eher der Appell, das Thema endlich aus der Nische zu holen. Es bräuchte mE von allem mehr, damit sich was ändert. Mehr solche Geschichten, mehr Menschen, die sich dafür interessieren, mehr PolitikerInnen, die das ansprechen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Das soll übrigens keine Schuldzuweisung sein, sondern eher der Appell, das Thema endlich aus der Nische zu holen. Es bräuchte mE von allem mehr, damit sich was ändert. Mehr solche Geschichten, mehr Menschen, die sich dafür interessieren, mehr PolitikerInnen, die das ansprechen.
— Stefan A. Sengl (@stefansengl) May 21, 2020
Das sagen andere User:
Subunternehmen muß man so gezielt bekämpfen und ausrotten wie Corona. Sie vernichten Menschen und zerstören eine balancierte soziale Wirtschaftswelt.
— Eventuell Ulrike Stroemsnes🇪🇺🇦🇹🇳🇴🇸🇪 (@UStroemsnes) May 21, 2020
Subunternehmen muß man so gezielt bekämpfen und ausrotten wie Corona. Sie vernichten Menschen und zerstören eine balancierte soziale Wirtschaftswelt.
— Eventuell Ulrike Stroemsnes🇪🇺🇦🇹🇳🇴🇸🇪 (@UStroemsnes) May 21, 2020
Find das so geil. Aber keiner ist bereit verdoppelte Versandgebühren zu bezahlen, wenn er bei Amazon seinen Plunder bestellt. Der Mensch ist nicht solidarisch. Man sieht das daran, dass hunderte Reisebüros Pleite gehen, weil niemand bereit ist einen Gutschein zu akzeptieren.
— Pressespitzel ♻️ (@pressespitzel) May 21, 2020
Find das so geil. Aber keiner ist bereit verdoppelte Versandgebühren zu bezahlen, wenn er bei Amazon seinen Plunder bestellt. Der Mensch ist nicht solidarisch. Man sieht das daran, dass hunderte Reisebüros Pleite gehen, weil niemand bereit ist einen Gutschein zu akzeptieren.
— Pressespitzel ♻️ (@pressespitzel) May 21, 2020
Danke, sehr richtig. Das ist Sklavenarbeit, ein anderer Ausdruck wäre verharmlosend.
Ad sichtbar werden, hier die Geschichte von Ercan: https://t.co/KI1cElwI9l
Festgehalten von @VBohrnMena
— Iris Kraßnitzer (@IrisNitzer) May 21, 2020
Danke, sehr richtig. Das ist Sklavenarbeit, ein anderer Ausdruck wäre verharmlosend.
Ad sichtbar werden, hier die Geschichte von Ercan: https://t.co/KI1cElwI9l
Festgehalten von @VBohrnMena— Iris Kraßnitzer (@IrisNitzer) May 21, 2020