Thread: Schwanger in der Probezeit
Die Sache mit dem Kinderkriegen wäre deutlich einfacher, wenn der Nachwuchs einfach vom Storch geliefert werden würde. Oder von Amazon, sei’s drum. Oder zumindest aus dem Ei schlüpfen, dann könnte man das leidige Ausbrüten nämlich zwischen den Eltern aufteilen. Die Natur will es nun einmal aber so, dass die meisten Säugetiere im Körper des Muttertieres heranwachsen. Nur wann ist der beste Zeitpunkt dafür?
Obwohl die einzig richtige Antwort lauten muss: „Genau dann, wenn das betreffende Muttertier dies für richtig hält“, gibt es eine Menge Menschen, die überzeugt sind, dass ihre Meinung mindestens ebenso wichtig ist: Eltern (am liebsten heute), Großeltern (am liebsten gestern), Freunde (gleichzeitig mit uns), Nachbarn (nachdem der Schallschutz verlegt wurde), Mediziner (nicht zu früh), Wissenschaftler (nicht zu spät), Arbeitgeber (nie), Journalisten (egal, wir behaupten im Nachhinein sowieso, dass es falsch war), völlig Unbekannte (hier das komplette Möglichkeitsspektrum einfügen) – oder kurz: die Gesellschaft. Die Wahrscheinlichkeit, es allen recht zu machen, ist – richtig – gleich null. Twitteruserin @DamnedSnob wurde während ihrer Probezeit schwanger und hat ihre Erfahrungen mit ihren Followern geteilt.
Ich bin auch zum Ende der Probezeit schwanger geworden & bekam kurz drauf erst halbes, dann volles Beschäftigtigungsverbot. Meine Chefin hat sich gefreut für mich, mich nach meiner Rückkehr gefördert & jetzt 5 Jahre später bin ich ihre Nachfolgerin & mach’s genau so. So geht das!
— DamnedSnob trägt immer noch Maske (@DamnedSnob) September 11, 2020
Es ist nämlich Aufgabe des Arbeitgebers, dafür zu sorgen, dass nicht die Kolleg*innen die Aufgaben der schwangeren Person übernehmen müssen. Trotzdem gibt es sie auch bei uns, die Leute, die rumgiften bei jeder verkündeten Schwangerschaft, obwohl ihnen kein Nachteil entsteht.
— DamnedSnob trägt immer noch Maske (@DamnedSnob) September 11, 2020
Schon bei jeder Neueinstellung einer jungen Frau kommt da teilweise ein Spruch, dass die doch eh bald wieder weg sind. Guess what, die jungen Männer die gelegentlich ausgewählt wurden sind die letzten Male gar nicht erst am ersten Arbeitstag erschienen.
— DamnedSnob trägt immer noch Maske (@DamnedSnob) September 11, 2020
Ich leite jetzt ein Team, das zu 2/3 aus kinderlosen Frauen unter 35 besteht. Die sind alle super und für jede, die schwanger werden sollte, würde ich mich freuen, hin und her organisieren und alles daran tun, dass sie gerne nach egal wie langer Pause zurück kommen.
— DamnedSnob trägt immer noch Maske (@DamnedSnob) September 11, 2020
Das sagen andere User:
Oh wir schön
Als ich ins Beschäftigungsverbot geschickt wurde, hat meine Chefin einfach aufgelegt und danach gab es nur noch schriftlichen Kontakt 😪— el_len (@Elltcher) September 11, 2020
Ich verzichtete auf den Mutterschutz vor der Geburt. Die Stelle wurde nicht verlängert, ich ging mit dem „Selber Schuld“ meiner Chefin im Ohr – im 9. Monat schwanger. Bis heute sieht sie keinen Fehler – ich schon. Hätte besser nie dort gearbeitet. Schön, dass du es besser machst!
— Kiki (@Kici9986) September 12, 2020
Tolle Chefin und such toll von dir! Ich wurde bei meiner ersten Schwangerschaft mal eben entlassen und hab mich wieder ins Arbeitsverhältnis geklagt. Wir haben uns dann prima verstanden. 😃
— Karin Tache de Rousseur (@karintachederou) September 12, 2020
So geht #Empowerment 👏
— Manja Korbella (@Manja_Korbella) September 11, 2020
Ein paar Monate später dann: