Thread: Neulich beim Einparken
Sind wir überhaupt fähig zum Multitasking? Man kennt das ja von der Arbeit, manchmal versucht man krampfhaft mehrere Sachen gleichzeitig zu erledigen. Man spricht mit jemandem am Telefon, plötzlich steht ein anderer vor euch und braucht eure Hilfe, während man eigentlich eine Mail fertig schreiben wollte. Im schlimmsten Fall dudelt auch noch im Hintergrund Musik oder auf der Baustelle gegenüber dröhnt ein Presslufthammer. Technisch gesehen ist unser Gehirn in der Lage, mehreren Aufgaben und Reizen gleichzeitig gerecht zu werden. Das funktioniert aber nur, wenn diese unterschiedliche Hirnareale benötigen. Benötigen sie dieselben Regionen, fangen sie an, sich gegenseitig zu stören. Im Ergebnis bedeutet das dann Stresssituationen, die uns oft an unsere Leistungsgrenze bringen. Da hilft nur eines: durchatmen, sortieren und ein Problem nach dem anderen abarbeiten. Und wenn das nicht hilft, kann man das Ganze natürlich auch mit Humor nehmen und einen unterhaltsamen Twitter-Thread schreiben, so wie Gabriel Yoran das gemacht hat.
Parke Auto ein, derweil ruft Muttern an, sie hätte ein 70€ teures Buch zurückgeschickt und Amazon will die Trackingnummer, ich sage: was?, gleichzeitig klopft eine Frau ans Fenster, meine Mutter sagt sie hat jetzt die Steuernummer geschickt, ich sage was für eine Steuernummer
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
sie sagt die von der Post die auf der Quittung steht, die Frau klopft nochmal dolle, ich lasse das Fenster runter, sie sagt ich solle sofort den Motor ausmachen, meine Mutter sagt was ist denn jetzt mit den 70€, im Hintergrund ruft mein Vater, hast du die Debatte gesehen gestern
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Ich sage der Frau ja Sie haben recht, Moment bitte ich bin am Telefon, die Feeisprecheinrichtung, meine Mutter fragt mit wem redest du denn da, die Frau sagt das schuldeten wir unseren Kindern, ich sage, ja Entschuldigung sofort, die Steuernummer ist nicht die Trackingnummer Mama
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Die Frau sagt sie machen jetzt sofort den Motor aus, ich mache den Motor aus, die Freisprecheinrichtung ist aus, meine Mutter redet weiter auf dem Handy, es ist im Rucksack auf der Rückbank, die Frau sagt noch etwas, ich hole den Rucksack hervor, meine Mutter ist noch dran
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Ich sage hast du das Buch als Paket verschickt, sie sagt nein, als Brief war es billiger, mein Vater ruft im Hintergrund, meine Mutter solle mich fragen, wie ich die Debatte fand.
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Nicht mal in GTA passiert so eine stressige Scheise.
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Ich bin übrigens nur drangegangen, weil sie drei Mal nacheinander angerufen haben und ich dachte jemand sei gestorben. 😶
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Der erste Drüko „Niemand braucht in der Stadt ein Auto“ ist endlich da. Erwarte nun noch „Niemand braucht ein Buch für 70€“, „Wer die Debatte guckt, ist doof“, „Niemand braucht Eltern“ etc.
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
„Selber schuld wer ans Telefon geht“, „Wer Briefe verschickt, isst auch Kinder“, „Mit Linux wär das nicht passiert“ etc.
— Gabriel Yoran 🌈 (@GabrielBerlin) October 1, 2020
Das sagen andere User:
Richtig bewegende Autobiographie, bin schon sehr gespannt auf Teil 2.
— Markus Tschannen (@souslik) October 1, 2020
Wie ich mich beim lesen fühle
— Herr KEM (@klirrtext) October 1, 2020
Krieg Stresspickel vom Lesen
— ⭐️Maria⭐️ (@MarySheep) October 1, 2020
Wunschlos glücklich, oder?