Thread: Nach ein paar Tagen Unterricht
Das Thema Schulöffnungen verursacht in diesen Tagen eher gemischte Gefühle. Über die Probleme bei der Umsetzung der Abstands- und Hygienregeln haben wir ja bereits berichtet. Heute soll es jedoch um etwas anderes gehen. Die Twitteruserin @Fr_Robbe hat einen sehr schönen Thread verfasst, den wir uns für die Zeit nach Corona auf Wiedervorlage legen sollten.
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Thread!Nach ein paar Tagen Unterricht mit kleinen Gruppen (max. 10-12 SuS) kann ich folgendes sagen:
1.
Es ist so herrlich ruhig und entspannt. Die Kinder sind entspannt, leises Reden fällt kaum noch auf. Ich gehe ohne Klingeln in den Ohren aus dem Unterricht raus.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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2.
Jedes Kind hat nun einen eigenen Tisch, sie breiten sich aus, sitzen auf einmal normal am Tisch und nicht verdreht, schräg, etc.. Sie können alles Wichtige auf den Tisch stellen.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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3.
Die Pausen sind bei uns nun individualisiert, es gibt keine festen große Pausen mehr. 1-2 Kinder können immer für eine gewisse, ausgemachte Zeit, raus.Effekt: Keine Unpünktlichkeiten mehr, die Kids haben eine Auszeit und kommen danach motiviert wieder.
— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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4.
Ich kann jetzt mehr auf die Probleme der einzelnen Kinder eingehen. Die Kinder selbst trauen sich jetzt mehr zu sagen „Ich verstehe das nicht“ oder „Ich brauche bitte noch eine Erklärung“. Selbst die, die das sonst nie sagen würden.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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5.
Auf einmal funktioniert das Melden für einen Redebeitrag, das Zuhören und das Eingehen auf das Gesagte von anderen Kindern. Vorher bei so mancher Klasse ein Ding der Unmöglichkeit.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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6.
Ich selbst kam deutlich entspannter und ruhiger aus dem Unterricht heraus. Ich selbst habe heute gemerkt, wie gut diese kleinen Gruppen tun.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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Ich könnte das Ganze hier noch ewig weiterführen.
Ich habe so viele Dinge heute und die letzten Tage gesehen, dass die Liste noch 10 oder 20 Tweets so weitergehen könnte.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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Mir ist bewusst, dass es da gewisse Studien gibt, die das Lernen und die Gruppengröße als nicht voneinander abhängige Konstanten betrachtet. Ich selbst sehe grade aber das absolute Gegenteil und das melden meine Su*S mir auch genau so verbal und nonverbal zurück.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
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Das bestärkt mich in meinem Denken, dass dieser vermaledeite Klassenteiler von 32 und die Handhabung die Klassen bis ans Maximum vollzustopfen, absolut falsch ist in der heutigen (!) Zeit.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
(10/12)
Ich weiß, dass es wieder Dörtes und Hans-Peters geben wird, die rummäkeln „Früher waren wir 40 und 50 Kinder in einer Klasse!“. Ja, gab es. Damals durfte man Kinder aber auch noch schlagen in der Schule, was für die nötige „Ruhe“ und den „Respekt“ gesorgt hat.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
(11/12)
Heute sollte es mehr das Lehren und Lernen auf Augenhöhe geben. Individualität, Heterogenität, Differenzierung und Inklusion sind Begriffe, die mit kleineren Gruppen und intensiverer Betreuung erst wirklich gut wirken und funktionieren können mMn.— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020
(12/12)
Robbe over and out.
— Fr. Robbe (@Fr_Robbe) May 20, 2020