Thread: Mit Erlaubnis beider Eltern

ortungsbewussten, gesunden Umgang mit Alkohol? Jedenfalls nicht so wie im folgenden Thread von Twitteruserin @PaulaPasst. Beobachte wie die 12J. Tochter von Freunden bei einer Gartenparty erst Sekt, dann Weißwein, dann Bier und dann Kurze mit Erlaubnis beider Eltern trinkt. Bekomme als Erklärung: „sie soll langsam herangeführt werden“ und „besser mit uns als woanders“. Macht mich fassungslos.

Alkohol ist der Deutschen Lieblingsdroge. Leider. Auch wir lassen uns öfter mal zu saloppen Sprüchen zum Thema „Feierabenddrink“ hinreißen, über die wir bei genauerer Reflexion selbst den Kopf schütteln. Klar, in kleinen Mengen ist Alkohol ein Genussmittel. Doch andererseits lässt sich kaum quantifizieren, wie viele Familien, Karrieren und Existenzen durch Alkohol zu Bruch gehen. Ein Problem ist die gesellschaftliche Anerkennung von Alkohol. Kaum eine TV-Serie, ein Werbeclip, ein Roman, eine Anzeige oder ein Kinofilm, in der oder dem nicht getrunken wird. Alkohol für jede Gelegenheit. Zum Grillen ein Bier, auf der Couch ein Glas Rotwein, zum Anstoßen irgendwas Blubberndes, zum geselligen Beisammensein ein Longdrink und zum Abschießen ein paar Kurze. Wer nicht trinkt, dem haftet das Karl-Lauterbach (SPD)-Image an: humorlos, überkorrekt und spaßbefreit. Was wir den nachfolgenden Generationen mit diesem Narrativ auf den Weg geben, ist ein völlig verkorkstes Bild von einem Konsummittel, das in seiner Wirkungsbreite alle anderen Drogen übersteigt. Aber wie lernt man einen verantwortungsbewussten, gesunden Umgang mit Alkohol? Jedenfalls nicht so wie im folgenden Thread von Twitteruserin @PaulaPasst.

So reagieren andere User*innen:

Es gibt einfach Momente, in denen man sich unweigerlich fragt, ob man sich in einem Paralleluniversum befindet. Auch die meisten Twitteruser*innen haben bei der oben genannten Situation kein gutes Gefühl. Wie auch? Es ist bekannt, dass die ohnehin schon negativen Auswirkungen von Alkohol auf Körper und Gehirn bei Heranwachsenden noch viel stärker zum Tragen kommen. Von den emotionalen Folgen ganz zu schweigen. Und so verständlich der Wunsch der Eltern, ihrem Kind für die ersten Erfahrungen mit Alkohol eine geschützte Atmosphäre bereitzustellen, auch ist, scheinen Alter und Mengen völlig unangemessen zu sein. Zu Recht reagierten viele User*innen geschockt. Wir haben wie üblich die besten Kommentare festgehalten.

Besser spät als nie

Schade

Gibt es eigentlich ein „zu spät Alkohol kennengelernt“?

Die Vermutung liegt jedenfalls nahe

Ihr wollt einen Eindruck davon, wie dramatisch die Folgen von Alkohol sind? Dann hört auf die, die sich von Berufswegen damit beschäftigen:

Thread: Drogen und Alkohol sind häufige Gründe für Rettungsdiensteinsätze

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