Thread: Mein 10-Jähriger hat 22,5 von 23 Punkten

Manuela Jungkind 20.02.2023, 8:13 Uhr

Schule könnte so schön sein! Den Großteil des Tages mit Gleichaltrigen verbringen, Freiheiten genießen, die man daheim nicht hat, Streiche spielen, sich ausprobieren und nebenbei noch richtig was lernen. Denn trotz aller Mäkelei am öffentlichen Schulsystem und der Sinnhaftigkeit oder Aktualität von Lehrplänen ist es grundsätzlich ein riesengroßes Privileg, in einem Land leben zu dürfen, in dem Bildung so flächendeckend gestreut wird wie hier! Kenntnisse und Wissen sind nämlich vor allem eins: kleine, aber mächtige Schlüssel, die einem die Tür zu jedem beliebigen Ort in diesem Universum öffnen können. Und wahrscheinlich kann jeder bestätigen, dass es ein berauschendes Gefühl ist, sich in einem Thema auszukennen!

Wenn, ja wenn da nur die Sache mit der Bewertung nicht wäre. Noten sollen dazu dienen, dass Kinder, Eltern und Lehrende den Kenntnisstand der einzelnen Schüler einordnen können. Dadurch lassen sich – so die Theorie – Schwächen identifizieren und bestenfalls beheben. So weit, so nachvollziehbar. Doch ist das wirklich das beste System? Wissen Schülerinnen und Schüler nicht selbst, wo sie Stärken und wo sie Schwächen haben? Wo ihre Interessen liegen und an welcher Thematik sie keinen Spaß haben? Und sind wir in der Notenthematik nicht irgendwann komplett vom Kurs abgekommen, wenn Kinder sich nicht mehr trauen, mit miesen Zensuren nach Hause zu kommen oder sich voller Angst in die Schule schleppen? Ist das nicht die schlechteste aller Voraussetzung, um Freude am Lernen zu entwickeln?

Wenn Schule also eines leisten soll, dann doch bitte, Kinder zu motivieren. Ihnen Instrumente und das Vertrauen in die Hand legen, um sich an jedem beliebigen Zeitpunkt in ihrem Leben mit neuen Themen zu befassen. Wie kann man das erreichen, wenn man einen derart strengen Bewertungsmaßstab anlegt wie die Lehrkraft in unserem heutigen Thread? Darüber wundert sich jedenfalls Twitteruser und Vater Stefan Heinrichs. Fair oder nicht fair – Twitter diskutiert!

Keine Sorge, in 20 Jahren bist du drüber weg

Und auch kein Motivationstrainer

Noch schöner wäre vielleicht ein Lob

Eltern kennen das

Einsen gibt’s nur für den lieben Gott

Oder anders gesagt

Bei manchen funktioniert es wohl

Phrasenschwein wo?

Ja!

Manchmal hilft nur noch Humor

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich erwähnen, dass Noten nichts über den Menschen dahinter aussagen. Nicht über dessen Intelligenz, nicht über dessen Erfolg im Leben oder dessen Zufriedenheit. Wer Kinder auf ihrem Bildungsweg unterstützen möchte, der tut vor allem eines: Sie bestärken und unterstützen. Denn das sind Qualitäten, die in ihrem Leben deutlich mehr zählen als Zensuren.

Lernt man in der Schule eigentlich noch etwas über Humor oder müssen wir das selbst erledigen?

Das war bei uns früher schon so: Die besten Tweets aus der Schule

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