Thread: In Finnland gibt es fast keine Obdachlosen mehr
Auf deutschen Straßen leben etwa 48.000 Obdachlose. Die meisten davon in den Großstädten.
Ob Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln, die Probleme sind nicht zu übersehen. Aber wie regeln das eigentlich andere europäische Länder? Der nachfolgende Thread verdeutlicht, wie Finnland das Thema angeht. Bleibt noch die Frage, ob das auch so in Deutschland möglich wäre?
In Finnland gibt es fast keine Obdachlosen mehr. Was ist passiert? Das Land gibt Betroffenen Wohnungen – ohne Voraussetzung. „Aber wer soll das bezahlen?!“ Tatsächlich ist das billiger als Obdachlosigkeit hinzunehmen! (Thread)
— Kontrast.at (@Kontrast_at) November 13, 2019
Bis 2008 gab es in den Parks von Helsinki noch Zeltdörfer. Betroffene waren Wind & Wetter ausgesetzt. Die Notunterkünfte reichten nicht aus & Langzeit-Obdachlose haben es nicht geschafft, aus ihrer Lage rauszukommen.
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2008 hat die finnische Regierung eine neue Politik für Obdachlose eingeschlagen: Sie setzt das „Housing First“-Konzept um. Seitdem ist die Zahl der Betroffenen stark gesunken. Das Ziel: Niemand soll mehr auf der Straße leben.
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Wie man das erreicht? NGOs wie die „Y-Foundation“ kümmern sich um den Bau oder Kauf von Wohnungen. Die 1 bis 2-Zimmer-Wohnungen bekommen Obdachlose – ohne Voraussetzung.
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Denn haben sie erstmal eine sichere Unterkunft, können sie sich besser um Sozialleistungen, einen Job & gesundheitliche Probleme kümmern. Es ist also ein ganz anderer Weg als bei der üblichen Obdachlosen-Hilfe.
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Außerdem stehen SozialarbeiterInnen den Betroffenen immer zur Verfügung. In 4 von 5 Fällen stabilisieren sich die Leute – können ihre Miete zahlen, suchen einen Job. Und wenn es schief geht, kann man erneut um eine Wohnung ansuchen.
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Innerhalb von etwa 10 Jahren hat das „Housing First“-Programm in Finnland 4.600 Wohnungen bereitgestellt. Und für die, die noch keine Wohnung bekommen haben, gibt es mittlerweile genug Notunterkünfte.
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All das kostet Geld – aber viel weniger als Obdachlosigkeit selbst. Der Staat gibt für jeden Obdachlosen 15.000 Euro weniger pro Jahr aus als vorher.
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Denn wenn Menschen in Notsituationen sind, gibt es auch häufiger Notfälle: Übergriffe, Verletzungen, Zusammenbrüche. Polizei, Gesundheits- und Justizsystem sind öfter gefordert und auch das kostet Geld.
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