Wann seid ihr das erste Mal mit dem Thema Rassismus konfrontiert worden?
Der deutsche Cartoonist, Comiczeichner und Autor Ralph Ruthe berichtet in dem nun folgenden kurzen Thread darüber, wann er zum ersten Mal für dieses Thema sensibilisiert wurde.
Vor knapp 19 Jahren war ich mit einer Frau zusammen, deren Familie indische Wurzeln hat. Bis zu dem Moment, wo wir ein Paar wurden, hielt ich Rassismus in Deutschland für nicht existent. Ich war naiv, weil ich das Problem bisher nur durch meine Augen gesehen hatte. Dann …
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) November 13, 2019
bemerkte auch ich Blicke, die ich alleine nie bekommen hatte. Und spätestens, wenn einem bei schönstem Frühlingswetter an der Ampel völlig unvermittelt „Verpisst euch hier!“ ins offene Seitenfenster gebrüllt wird, ist klar, dass es diesem Typen nicht ums Autokennzeichen geht.
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) November 13, 2019
Ich hatte den Erfahrungsberichten meiner Freundin anfangs nicht geglaubt – und das war ein großer Fehler. Eine Mischung aus Ignoranz und dem Wunsch nach einer Welt, in der ich mir um solche Probleme keine Gedanken machen muss. Wie gesagt, das ist 19 Jahre her.
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) November 13, 2019
Die Zeiten für Menschen, die nicht weiß sind, haben sich seitdem verschlechtert und man tut gut daran, ihnen zuzuhören. Nur, weil man selbst noch keinen Rassismus erlebt habe, heißt das nicht, dass er nicht existiert. https://t.co/XEb1aNocIg
— Ralph Ruthe (@ralphruthe) November 13, 2019
Das sagen andere User:
Als ich jung war, durfte ich mir immer anhören „komm bloß nicht mit einem Ausländer nach Hause, der kann gar nicht schnell genug wegrennen“ & heute, viele Jahre später muss sich die jüngste volljährige in der Familie immer noch diesen scheiß anhören. Es ist zum heulen.
(@Mya_DeVille) November 13, 2019
Als ich jung war, durfte ich mir immer anhören „komm bloß nicht mit einem Ausländer nach Hause, der kann gar nicht schnell genug wegrennen“ & heute, viele Jahre später muss sich die jüngste volljährige in der Familie immer noch diesen scheiß anhören. Es ist zum heulen.
(@Mya_DeVille) November 13, 2019
Meine Partnerin und Mutter meiner Tochter stammt aus Eritrea. Spätestens, wenn man mit sowohl einem Baby als auch einer Frau einer anderen Hautfarbe auf Behördengänge geht, lässt sich vor allem der systematische Rassismus in diesem Land nicht abstreiten.
— Philipp Herrmann (@lourage) November 13, 2019
Schade, dass es für viele erst ein persönliches Ereignis braucht, bis sie solche Situationen verstehen.
Trotzdem Respekt an dich, so etwas hier zuzugeben und natürlich auch Respekt, dass du seit dem ein Leuchtturm für Toleranz geworden bist.— Luis (@DotLuis9) November 13, 2019