Thread: Ich möchte kurz meinen Frust rauslassen
Die aktuellen Infektionszahlen machen fassungslos. Und mit ihnen wächst die Wut auf all jene, die sich nicht an die Hygieneregeln zum Schutz vor Corona halten. Die Folgen der Infektionen und Kontaktbeschränkungen sind nicht immer nur wirtschaftlicher Natur oder schränken das Privatleben ein. Für manche sind sie auch lebensbedrohlich, wie zum Beispiel Risikopatienten oder Menschen, die auf Operationen warten müssen. Andere wiederum erleiden psychischen Stress. Von den vielen Menschen, die im medizinischen Bereich hart an der Belastungsgrenze arbeiten, ganz zu schweigen. Die Userin @2unter2 zeigt sich angesichts der 2. Infektionswelle fassungslos über all jene, die es nicht schaffen, sich zusammenzureißen, und hat diesen Thread geschrieben.
So, ich möchte kurz meinen geballten Frust rauslassen. Wer das liest, ist gewarnt!
Der Mann hatte letztes Jahr Krebs. Die Kinder waren knapp 2 und knapp ein halbes Jahr alt. Monatelang bestand meine Welt aus unserem Haus, der Kita und dem Krankenhaus.
Nun muss unser Sohn
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— Frau Sommersprosse (@2unter2) October 15, 2020
In ein paar Wochen operiert werden. Wieder werden wir uns einschränken müssen.
Letztes Jahr wurde bei meinem Papa nach ein paar Schlaganfällen ein Gehirntumor festgestellt. Es hieß, er wächst kaum. Gestern nach dem MRT war klar: Tut er doch.
Ich bin so wütend über all das
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— Frau Sommersprosse (@2unter2) October 15, 2020
was meiner Familie aufgelastet wird.
Und dann kommt Corona noch oben drauf und all die Menschen, die sich nicht benehmen, als würden wir in einer Pandemie leben. Ist es echt so schwer, sich für einige Zeit einzuschränken? Auch in unserem LK steigen nun die Fallzahlen. Ich
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— Frau Sommersprosse (@2unter2) October 15, 2020
stelle mich darauf ein, meine Eltern, Schwiegereltern und auch enge Freunde bald nicht mehr sehen zu können, weil einige Menschen es nicht schaffen, für eine Zeit zu Hause zu bleiben, sich nicht an Regeln halten.
Bitte denkt an Familien wie meine, die viele Risikopatienten
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— Frau Sommersprosse (@2unter2) October 15, 2020
haben. Ihr könnt Familien wie meine schützen. Durch meinen Beruf als Lehrerin bin ich nach den Ferien wieder täglich im Risikogebiet. Ihr entscheidet mit über Familien wie meine. Bitte denkt an uns, wenn ihr handelt.
Eure Sprosse
— Frau Sommersprosse (@2unter2) October 15, 2020
Das sagen andere User:
Wir tragen alle Veranwortung füreinander. So sollte dieses Land doch funktionieren. Ich bin so traurig erkennen zu müssen, dass es doch nicht so ist. Ich will kein Blut an meinen Händen. Wie kann das so vielen Leuten einfach egal sein?
— Kasminchen (@kasminchen) October 15, 2020
Schade, das kaum einer dieser Personen das lesen wird 🙄
Ab 01.01. ist meine Frau dann wieder als Krankenschwester im Dienst, ich mag nicht wissen wie wir uns dann einschränken müssen …
Und wir haben beide im Januar Geburtstag und unser Kleiner wird teilweise von Oma betreut
— Florian (🏡) (@strfl89) October 15, 2020
Ich unterschreibe das alles zu 100%.
Nun bin ich selbst Risikopatientin, weil die neue Medikation richtig reinhaut und rege mich noch mehr drüber auf, wenn da draußen zu viele die einfachsten Dinge nicht beherzigen können oder wollen.— Eva Rüger (@agrivision_er) October 15, 2020
Liebe Frau Sprosse,
ich kann Ihre Wut nachvollziehen und bin auf Ihrer Seite! Ich wünsche Ihnen viel Kraft!Jetzt befindet sich unsere Gesellschaft auf dem Prüfstand!
Zeigen wir der Welt, dass wir besser sind!
Helft und nehmt Rücksicht! Auch für Sprosse!— Raimund Höcker (@raihoecker) October 15, 2020
Das ist so viel, was Ihr zu schultern habt. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft. Fühl Dich gedrückt, wenn Du möchtest. ((Fr. Sommersprosse))
Deine Wut teile ich.— BrummelHummel 🏡 (@hummel_brummel) October 15, 2020