Thread: Ich bin gerne Single

Chris Schröder 08.11.2021, 16:38 Uhr

Onlinedating ist ein Minenfeld. Jedoch liegt es keineswegs nur an den Plattformen selbst, dass man dabei so viel Zeit und Nerven lässt, es sind eher einige der angemeldeten Mitglieder von Tinder, Bumble, OkCupid & Co., die einem die Partnersuche zur Hölle machen können. Erfahrungsgemäß haben es Frauen dabei noch viel schwieriger als Männer. Grundsätzlich treffen dabei jedoch – völlig unabhängig vom Geschlecht und der sexuellen Orientierung – gleich mehrere Probleme aufeinander.

Da ist zum einen die Schnelllebigkeit der heutigen digitalen Zeit, die sich insbesondere am Überangebot an Partnerbörsen widerspiegelt. So schön einfach so ein Swipe ist, so bedeutungslos kann eben auch das nachfolgende Gespräch sein, wenn man sich dann matcht. Längst vorbei sind nämlich die Zeiten des wochenlangen Kennenlernens, niemand sitzt sich mehr persönlich gegenüber und schaut sich in die Augen. Kaum einer, der das Spiel schon länger spielt, ist noch schüchtern oder gar nervös. Man chattet ja mit bis zur Unkenntlichkeit gefilterten Avataren in einem virtuellen Chatraum und wundert sich dann, warum nach drei kurzen Smalltalk-Sätzen der Funke nicht so recht überspringen will. Zum anderen sind zwei der größten Probleme der heutigen Zeit mangelnde Selbstreflexion und fehlende Empathie. Ein falsches Wort oder eine zu spät gesendete Nachricht und die meisten haben oft schon gar keine Lust mehr oder fühlen sich angegriffen. NEXT!

Bei vielen Männern kommt hinzu, dass sie einem veralteten Rollenbild hinterhertrauern oder ihr Wissen über die Vorlieben von Frauen scheinbar aus billigen Erotikfilmchen und Pornoclips zu beziehen scheinen. Dass sie dann in Text und Bild sofort ungefragt zur Sache kommen wollen und dass das unter sexuelle Belästigung fällt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Nicht selten sind eben diese Typen dann auch beleidigt, wenn sie feststellen, dass Frau eben dann doch nicht das willige Stück Fleisch ist, für das sie sie gehalten haben. Überhaupt scheint es noch nicht bis zu allen durchgedrungen zu sein, dass man eigentlich sehr schnell merkt, wann Interesse nur vorgeschoben ist oder nicht. Dazu muss man nämlich kein Sherlock Holmes sein, ein bisschen Menschenkenntnis reicht da schon aus. Das wirklich Traurige an der ganzen Sache ist, dass man nach einer Weile und etlichen solchen Kontakten dann keine Lust mehr auf das Dating-Game hat, während die Verursacher des Frustes weiter die Plattform unsicher machen. So scheint es auch der Twitteruserin @Hummelfee5 ergangen zu sein, die darüber der nun folgenden Thread geschrieben hat.

Das sagen andere User:

Traurig, aber wahr: Die geschilderte Problematik ist hinreichend bekannt, da sind sich die Leser dieses Threads einig. Irgendwann hat man einfach genug davon. Aber hey, Single zu sein, ist ja auch ganz schön! Das lernt man dadurch eben ganz schnell wieder zu schätzen. Die treffendsten Kommentare haben wir hier für euch gesammelt.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Um den ganz normalen Wahnsinn des Singledaseins geht es auch im nun folgenden Beitrag:

Die ehrlichsten Tweets über das Singleleben

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