Thread: Heute wieder eine traumhafte Szene erlebt
Auch wenn der Frauenanteil auf dem Arbeitsmarkt in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen hat, so sind Berufswahl und Karrierechancen immer noch eingeschränkt. Nur knapp jede dritte Führungskraft ist weiblich. Der Anteil schwankt seit 2012 zwischen 25,8 % und 30,3% (Quelle: Statistisches Bundesamt). Betrachtet man nur die akademischen Berufe, so sieht es mit knapp 45 % Frauenanteil etwas besser aus. Das gesellschaftliche Problem bleibt jedoch: Viele Männer haben einfach ein Problem mit Frauen in Führungspositionen oder trauen ihnen einfach viel weniger zu als ihren Geschlechtsgenossen. Die Userin @Tamaragarnele hat zu diesem Thema diesen Thread geschrieben.
Heut wieder eine traumhafte Szene erlebt. Ich, weiblich, 35 Jahre, offensichtlich tätowiert und trotzdem (ohgottogott) Bezirksleiterin in einem großen Unternehmen. Stehe mit einem ca 50 Jahre alten männlichen Kollegen im Store und unterhalte mich. Kommt ein älterer Herr rein
— Tamara🦐 (@Tamaragarnele) August 18, 2020
und pöbelt direkt mal eine Kollegin an, dass er den Chef sprechen will. Kollegin zeigt auf uns. Der Kunde kommt und schildert dem männlichen Kollegen sein Anliegen, während ich konsequent ignoriert werde. Kollege hört sich alles an, sieht dann mich an und sagt:
— Tamara🦐 (@Tamaragarnele) August 18, 2020
„joah Chef, der Kunde hier hat ein Problem. Soll ich es nochmal wiederholen oder kann ich weiterarbeiten?“ und geht. Gesicht des Kunden: unbezahlbar! 😂
— Tamara🦐 (@Tamaragarnele) August 18, 2020
Wow! Erstaunlich, wieviel Leute das scheinbar als ungewöhnlich empfinden.
Nicht böse gemeint, wer die Erfahrung nicht gemacht hat, kann es nicht wissen. Aber ganz ehrlich, das ist nur eine von zig Stories, die ich in 12 Jahren in diversen Führungspositionen erlebt habe… 🤷♀️— Tamara🦐 (@Tamaragarnele) August 20, 2020
Das sagen andere User:
1/2 Hatte mal so was ähnliches, unser Chef hat an nem stressigen Samstag im Verkauf mit ausgeholfen(Team von über 200 Leuten), Kunde am Nachbartisch will sich wegen irgendwas unsinnigem beschweren, schreit sofort nach einem Vorgesetzen. Er geht rüber, schaut ihn an…
— matthias fahsold (@mfahsold) August 20, 2020
2/2 …“ich bin hier der Geschäftsführer, so unhöfliche Kunden wie Sie brauchen wir nicht, bitte gehen Sie einfach!“ Der wurde aber ganz kleinlaut und hat sich entschuldigt und brav bezahlt 🙂
— matthias fahsold (@mfahsold) August 20, 2020
Exakt so bei mir, als mich ein Kollege beim Autokauf begleitet hatte. Verkäufer spricht ausschließlich mit ihm, der weder einen Cent für das Auto ausgibt, noch jemals damit fährt…Hab mich ebenfalls für ein anderes Autohaus entschieden.
— EvelinK (@evelin_kes) August 20, 2020
Oh man, I feel you.
Wurde auf einem Wissenschaftler-meeting in der Botschaft in Tokyo gefragt ob mir das Praktikum in der Botschaft gefallen würde NACHDEM ich bereits angefangen hatte über meine Forschung zu berichten (zu dem Zeitpunkt 29, promoviert, auf Einladung anwesend)
— Dari Nomborn (@Rettungsratte) August 20, 2020
Ob Mann oder Frau, Vorgesetzte haben Verantwortung. Und man misst sie am besten daran, wie sie ihre Macht nutzen: