Thread: „Haben Sie überhaupt selbst Kinder?“
Pädagogen sind schwer zu finden. Das liegt zum einen an der eher dürftigen Bezahlung und zum anderen an dem wachsenden Aufgabengebiet. Immer häufiger müssen neben der Kinderbetreuung oft auch Tätigkeiten erledigt werden, die eigentlich in den Bereich eines Sozialarbeiters fallen würden. Aber so richtig anstrengend wird der Job, wenn Eltern an den Fähigkeiten der Erzieher zweifeln, nur weil diese selbst keine Kinder haben. Warum das nicht nur schwachsinnig sondern auch übergriffig ist, erklärt euch @MrsMarryPoppins in dem nun folgenden Thread.
Die Frage, ob ich als Pädagogin selbst Kinder habe, tut in meinem Job übrigens nichts zur Sache.
„Haben Sie überhaupt selbst Kinder? Ansonsten können Sie dies oder das gar nicht beurteilen.“
Heute erst bei einer Kollegin gehört.Das ist irrelevant und übergriffig. 1/5
— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) January 28, 2020
Ich bin hier nicht als Mutter.
Ich habe eine völlig andere Aufgabe und Position. Ich handle professionell und aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das ist auch wichtig.
2/5— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) January 28, 2020
Die Tatsache, ob eine Pädagogin selbst Kinder hat, macht sie weder zu einer besseren noch schlechteren Pädagogin.
Sie sollte einfach keine Rolle spielen, wird aber so oft gestellt.
3/5— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) January 28, 2020
Oft gefolgt von einem „Ach so! Na dann!“. Gerade jungen Kollegen wird damit das Gefühl gegeben, sie können sich kein fachliches Urteil erlauben.
Was soll denn das?Für meinen Job zählt die Diplomurkunde oder das Ausbildungszeugnis, nicht der Mutterpass.
4/5— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) January 28, 2020
Meine Kollegin hat übrigens sehr souverän reagiert, sich über die Frage aber trotzdem geärgert.
Es nervt.Bitte nehmt die Erzieherinnen und Erzieher eurer Kinder ernst. Sie haben eine lange Ausbildung oder Studium hinter sich und das sollte bitte ausreichend sein.
Danke. 5/5— Mrs_Mary. (@MrsMarryPoppins) January 28, 2020
Das sagen andere Nutzer:
„Sie sind doch Anwältin? Haben Sie mal jemanden umgebracht oder ausgeraubt? Drogendelikte?“
— Ann Wältin (@Ann_Waeltin) January 28, 2020
„Sie sind ein Mann“
„Ja“
„Und das ist ein Mädchen“
„Ja und?“O-Ton als ich in meiner Sozialassistentenausbildung mit Kindern zu tun hatte.
— Sir Snackosaurus of Eatalot (@SirEdwinBaer) January 28, 2020
Zuallererst. Ich bin auch keine Mutter.
Trotzdem mag ich zur Einordnung beitragen.
Was qualifiziert jemand zur Mutter?
– Ein kurzer Geschlechtakt.
Was qualifiziert jemand zur/zum ErzieherIn oder Pädagog(e)In?
-Ein(e) jahrelange(s) Ausbildung/Studium.
Alles geklärt?
— Herr Pan Tau. (@HerrPanTau) January 28, 2020
»Sind Sie selbst krebskrank, Frau Doktor? Wenn nicht, will ich von Ihnen NICHT BEHANDELT WERDEN!«
— Jenny Kallenbrunnen (@kallenje) January 28, 2020
Einfach mal zurückfragen können, warum die Eltern in der Schwangerschaft keine Sozialpädagogische Ausbildung gemacht haben? Schließlich haben sie Kinder, die nach bestem Wissen erzogen und gebildet werden müssen.
Was hab ich mir immer gewünscht, sowas mal zurück zu fragen.
— Frau Hackenpiep (@FrauHackenpiep) January 28, 2020
Wenn ich mir manche Mütter bzw Eltern anschaue … dann ist „ich hab Kinder“ keine wirkliche Garantie für qualifiziertes Handeln im Bezug auf den Nachwuchs.
— MissTeriös (@missterioes) January 28, 2020