Triggerwarnung: Dieser Beitrag thematisiert sexuelle Belästigungen und Übergriffe
Da das Thema sexuelle Belästigung leider Alltag für viele Frauen ist, kann man gar nicht oft genug darüber berichten. Darunter fällt jede Verhaltensweise mit sexuellem Bezug, die von einer Seite unerwünscht ist und die die betroffenen Personen aufgrund ihres Geschlechts herabwürdigt. Obwohl sich solche Belästigungen an verschiedenen Orten wie der Arbeit, bei Freizeitangeboten, in Supermärkten, Bars, Restaurants, Clubs oder bei offiziellen Anlässen ereignen können, finden viele oft auf offener Straße statt. Sie geht dabei nicht nur von Einzelpersonen aus, sondern auch von Gruppen.
Nicht selten ist dabei Alkohol im Spiel, besonders abends und nachts. Eine Entschuldigung oder Rechtfertigung ist das jedoch auf gar keinen Fall. Sexuelle Belästigung beginnt bereits bei anzüglichen und zweideutigen Bemerkungen über das Äußere, sexistischen Sprüchen oder Witzen. Die nächste Stufe der Eskalation bilden unerwünschte Körperkontakte und aufdringliches Verhalten. Sie gehen oft einher mit wiederholten unerwünschten Einladungen mit eindeutiger sexueller Absicht. Nicht selten kommt es bei solchen Annäherungsversuchen dann zu Versprechen von Vorteilen oder Androhen von Nachteilen. Eindeutige sexuelle Übergriffe und Gewalt sind dann schließlich die schlimmste Form dieses grenzüberschreitenden Verhaltens. Aber egal, welchen Grad die getätigten Belästigungen haben, sie sind in jedem Fall unangebracht und strafbar. Die Twitteruserin @LeandraColumb spricht in dem nun folgenden kurzen Thread über eine kürzlich gemachte Erfahrung.
Gestern Nacht innerhalb von ca. 15 Minuten zu Fuss in Zürich von 3(!) Männergruppen belästigt worden.
Für sie vielleicht lustig, harmlos. Für Frauen: Potentiell bedrohlich, unangenehm.
Ist es so schwer, Frauen, die nachts alleine unterwegs sind, alleine zu lassen ?! (1/2)
— Leandra Columberg (@LeandraColumb) August 28, 2022
Es geht dabei auch um Macht & Zugänglichkeit von öffentlichem Raum.
Wegen vermeintlich «harmlosen Spässen» fühlen sich weiblich gelesene Personen nicht sicher, nachts unterwegs zu sein.
Das Verhalten dieser Männer – aber auch jener, die das tolerieren- ist inakzeptabel. (2/2)
— Leandra Columberg (@LeandraColumb) August 28, 2022
Also Männer: Sprecht mit euren Freunden über übergriffiges Verhalten, greift ein, duldet das nicht.
Auch wenn’s vielleicht unbequem ist- sexistische Strukturen verschwinden nicht von alleine.
— Leandra Columberg (@LeandraColumb) August 28, 2022
Das sagen andere User:
Habt ihr Ähnliches erlebt oder kennt jemanden, dem es genauso ergangen ist? Hinterlasst uns doch einen Kommentar und teilt eure Erfahrungen mit anderen Usern. Ein paar der treffendsten Kommentare und Reaktionen der Leserinnen und Leser haben wir hier für euch gesammelt.
Ich weiß nicht ob du es kennst, mir hat bei Spätschicht diese Nr geholfen
Tel.: 030 12074182 (deutschlandweit)https://t.co/Ftzih1YiWA
Home – Heimwegtelefon e.V.— ny24 (@ElaMuehler) August 29, 2022
Ich befürchte, diese Aussage wird derzeit in vielerlei Hinsicht zum gängigen „sprech“. Egoistisch ist bald der, der sich die Wahrung seiner Grenzen wünscht und um Rücksichtnahme bittet. Der Stärkere gewinnt. Die Bandbreite macht mir Sorgen.
— Milla Schön (@MillaSchoen) August 28, 2022
Die bekannte brüllte aus dem Fenster und sie ließen zum Glück von ihr ab. Einfach widerlich.
— ☮Paranoid☔ (@Animus_AC) August 28, 2022
Immer wieder schrecklich. Wenn ich dran denke wie oft ich schon durch die Stadt von Gruppen verfolgt wurde, während sie aus „Spaß“ mir hinterher gerufen haben, was sie am liebsten mit mir machen würden. Weil „haha, ist doch alles nicht ernst gemeint 🙄🙄 sei nicht so sensibel“.
— Ema (@othertypist) August 29, 2022
Puh, ich als Mann fühle mich Nachts schon unwohl, wie muss das erst für eine Frau sein!
Aber warum muss das sein?— Seid ihr alle eigentlich total bekloppt? (@beteigeuze10) August 28, 2022
Nein, es ist eigentlich nicht schwer. Man muss sich einfach fragen „wie muss ich mich verhalten, um kein jämmerlicher Wicht zu sein, der das Mittelalter immer noch nicht verlassen hat?“
— JinkoKollar (@JinkoKollar) August 28, 2022
Das traurige ist nicht nur das man Angst hat wenn ein Mann oder eine Gruppe in der Nähe ist. Jeden Morgen bin ich auf dem weg zum Bahnhof absolut paranoid und erschrecke mich zb vor Mülltonnen die ich übersehen habe usw…. 😣
— Klein Neoo (@Neoo2108) August 29, 2022
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Das Thema beschäftigt uns auch in diesem Beitrag: