Thread: Gerechte Strafe?
Wann seid ihr zuletzt so richtig beleidigt worden? Wie habt ihr da reagiert? Sicher, nicht jede Beleidigung ist es wert, dass man sich darüber aufregt. Die meisten ignoriert man doch eher oder giftet ein wenig zurück. Aber stellt euch mal vor, es geht um eine justiziable Beleidigung, eine Grenzüberschreitung, die man nicht nur auf sich sitzen lassen will, sondern auch nicht sollte. Gerade wenn sie rassistisch, sexistisch oder homofeindlich ist, wäre es doch schön, wenn der Beleidigende vor Augen geführt bekommt, dass er deutlich zu weit gegangen ist und warum, oder? Ob man das nun Ordnungsgong, Warnschuss oder gerechte Strafe nennt, spielt dabei keine Rolle. Es geht nicht um Rache, sondern um Aufklärung und Prävention für die Zukunft. Twitteruser Hasnain Kazim befand sich erst kürzlich in einer solchen Situation und hat für den Umgang mit seinem Beleidiger eine kreative Lösung gefunden. Aber lest selbst.
Jemand hat mich in einer E-Mail als „Drecksausländer“ bezeichnet. Er hat es von seiner Firmen-E-Mail getan, sodass ich ihn identifizieren konnte. Er hat jetzt von mir folgende zwei Aufgaben erhalten:
– Er muss 100 Euro an eine von mir genannte gemeinnützige Organisation…
— Hasnain Kazim (@HasnainKazim) February 10, 2022
…spenden und mir einen Beleg der Überweisung schicken.
– Er muss bei mir innerhalb einer Woche um Entschuldigung bitten: handschriftlich, mit Füller geschrieben, blaue Tinte, drei DIN-A-4-Seiten. Der Brief muss mich als Scan per E-Mail erreichen. Er muss darin schreiben,…
— Hasnain Kazim (@HasnainKazim) February 10, 2022
…warum es nicht in Ordnung ist, Menschen zu beschimpfen und zu beleidigen. Und er muss darin schreiben, wie man seine Wut auf andere, angemessene Weise abbauen kann und wie man korrekt Kritik übt. Das Schreiben muss frei von jeglichen Rechtschreibfehlern sein. Ist darin ein…
— Hasnain Kazim (@HasnainKazim) February 10, 2022
…Fehler, ist die Entschuldigung nicht gültig, mithin die Aufgabe nicht erfüllt.
Erfüllt er diese Aufgaben nicht, werde ich seine Mail an seine Firma schicken und zudem Anzeige erstatten.
Viel Spaß.
— Hasnain Kazim (@HasnainKazim) February 10, 2022
Das sagen andere User:
Es bleibt spannend, wie die Geschichte ausgehen wird. Der Täter wäre ein Narr, das Nachhilfeangebot nicht anzunehmen, so viel steht fest. Die Konsequenzen einer Anzeige wären deutlich unangenehmer. Wie die meisten Leser dieses Threads auf die kreative Erziehungsmaßnahme reagierten, haben wir hier für euch zusammengetragen.
Du selbstloser Mensch: Er beleidigt dich erst und kriegt dann auch noch Gratis-Nachhilfe von dir. 😉
— Jan Skudlarek (@janskudlarek) February 10, 2022
Das ist, obwohl verständlich, meiner Meinung mindestens eine Nötigung (wg den 100 €), wenn nicht sogar Erpressung.
Wäre ich Täter, würde ich ungeachtet aller Konsequenzen für mich, Anzeige erstatten.
Allerdings, jemanden aufgrund der Herkunft zu beleidigen, geht gar nicht— Michael (@michaelmuthhamm) February 10, 2022
Das ist ein angesichts der Vortat noch freundliches Angebot, das der Betroffene nicht erfüllen muss. Die „Drohung“ mit einer Anzeige bei den Behörden erfüllt niemals einen Straftatbestand, so die Kommentierung bei Fischer.
— Christian Säfken (@Saefken) February 10, 2022
Ich finde das etwas unfair gegenüber uns Staatsanwält:innen, wir wollen auch von was leben!
— Friedrich von Spee (@SpeeFriedrich) February 10, 2022
Das klingt nicht nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
— 🔻usagi👺 (@usagikartoffel) February 10, 2022
Und auf gar keinen Fall einen das/dass-Fehler. Das gibt doppelten Punktabzug!
— Italo (@Italo22302979) February 10, 2022
Das ist die beste Erziehungsmethode.
Habe ich vor Jahren mal mit einem Drängler ähnlich gemacht, der auf der Autobahn unbedingt mit einem Firmenfahrzeug in meinen Kofferraum wollte.— Clärchen #mütend (@Claerchen2) February 10, 2022
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Um Rassismus geht es auch in diesem Beitrag: