
Der Verlust eines geliebten Familienmitglieds ist eine der schwierigsten Erfahrungen, die ein Mensch machen muss. In der ersten Phase von Schmerz und Kummer können Trauerfeiern ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung sein. Sie bieten die Gelegenheit für Freunde und Familienmitglieder, gemeinsam zu trauern, zu gedenken und Abschied zu nehmen. Es ist ein Moment, um das Leben und das Erbe des Verstorbenen zu ehren, während man gleichzeitig Raum schafft, um seelischen Schmerz und Trauer zu teilen. Solche Gedenkfeiern können in vielen verschiedenen Formen stattfinden und religiös oder weltlich sein. Aber unabhängig davon bieten sie eine Gelegenheit, gemeinsam zusammenzufinden und die Verstorbenen zu ehren. Dabei schaffen sie einen Raum für Trost und Gemeinschaft und helfen, den Übergang in eine neue Phase des Lebens zu erleichtern. Dass dabei nicht immer alles glatt läuft, zeigt euch die nun folgende kuriose Geschichte der Twitteruserin @AutZeit. Aber lest selbst.
Eine meiner Lieblingsgeschichten.
Als meine Uroma starb, fand die Trauerfeier – wie damals üblich – im offenen Sarg statt. Ihre Tochter, meine Oma, kam in die Kirche und stand am Sarg, war sehr traurig. Und doch kam ihr im ersten Moment etwas komisch vor.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Eine meiner Lieblingsgeschichten.
Als meine Uroma starb, fand die Trauerfeier – wie damals üblich – im offenen Sarg statt. Ihre Tochter, meine Oma, kam in die Kirche und stand am Sarg, war sehr traurig. Und doch kam ihr im ersten Moment etwas komisch vor.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Sie flüsterte dem Pfarrer zu: „Das ist nicht meine Mutter.“ Dieser nickte verständnisvoll, das habe er häufig, dass Angehörige den Toten als „fremd“ empfinden, weil sie tot manchmal gänzlich anders aussehen als zu Lebzeiten. Damit war das Thema für ihn erledigt
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Sie flüsterte dem Pfarrer zu: „Das ist nicht meine Mutter.“ Dieser nickte verständnisvoll, das habe er häufig, dass Angehörige den Toten als „fremd“ empfinden, weil sie tot manchmal gänzlich anders aussehen als zu Lebzeiten. Damit war das Thema für ihn erledigt
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Meine Oma war der Typ Frau, der niemandem zur Last fallen wollte. Heimatvertrieben hatte sie gelernt, bescheiden zu sein und niemandem um etwas zu bitten, denn sie hatte ja schon so viel bekommen.
Von der Trauerfeier bekam sie wenig mit, sie starrte auf die Frau im Sarg.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Meine Oma war der Typ Frau, der niemandem zur Last fallen wollte. Heimatvertrieben hatte sie gelernt, bescheiden zu sein und niemandem um etwas zu bitten, denn sie hatte ja schon so viel bekommen.
Von der Trauerfeier bekam sie wenig mit, sie starrte auf die Frau im Sarg.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Mit jeder Minute war sie überzeugter: „Das ist nicht meine Mutter!“ Die Kleidung war unbekannt, die Perlenkette fehlte, dafür war vollkommen fremder Schmuck an der Frau.
Die Trauerfeier ging ihren Gang, der Sarg wurde geschlossen, ins Grab gelassen, alle gingen zum Essen.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Mit jeder Minute war sie überzeugter: „Das ist nicht meine Mutter!“ Die Kleidung war unbekannt, die Perlenkette fehlte, dafür war vollkommen fremder Schmuck an der Frau.
Die Trauerfeier ging ihren Gang, der Sarg wurde geschlossen, ins Grab gelassen, alle gingen zum Essen.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Meine Oma fragt dort vorsichtig die anderen, ob ihnen was aufgefallen sei. „Menschen verändern sich, wenn sie tot sind“, war die Antwort.
Meine Oma hatte viele Tote gesehen, auch sehr qualvoll Verstorbene. Ihr Vater wurde erschossen und selbst danach hat sie ihn noch erkannt.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Meine Oma fragt dort vorsichtig die anderen, ob ihnen was aufgefallen sei. „Menschen verändern sich, wenn sie tot sind“, war die Antwort.
Meine Oma hatte viele Tote gesehen, auch sehr qualvoll Verstorbene. Ihr Vater wurde erschossen und selbst danach hat sie ihn noch erkannt.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Die Tage gingen ins Land. Meine Oma pflegte das Grab, aber dieses Gefühl wollte nicht weichen. Irgendwann rief sie beim Bestatter an: ob der wohl den Schmuck verwendet habe, den sie ihm mitgegeben habe? Der Bestatter bestätigte das.
Meiner Oma ließ all das keine Ruhe.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Die Tage gingen ins Land. Meine Oma pflegte das Grab, aber dieses Gefühl wollte nicht weichen. Irgendwann rief sie beim Bestatter an: ob der wohl den Schmuck verwendet habe, den sie ihm mitgegeben habe? Der Bestatter bestätigte das.
Meiner Oma ließ all das keine Ruhe.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Als sie mehrere Nächte hintereinander kaum schlafen konnte und von ihrer Mutter träumte, die sie anflehte, ihr zu helfen, reichte es ihr. Sie wurde aktiv und ließ vier Wochen nach Beisetzung das Grab öffnen. Gemeinsam mit dem Bestatter, der meine Uroma hergerichtet hatte.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Als sie mehrere Nächte hintereinander kaum schlafen konnte und von ihrer Mutter träumte, die sie anflehte, ihr zu helfen, reichte es ihr. Sie wurde aktiv und ließ vier Wochen nach Beisetzung das Grab öffnen. Gemeinsam mit dem Bestatter, der meine Uroma hergerichtet hatte.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Der Bestatter schaute in den Sarg und schwor Stein und Bein, dass das nicht die Frau ist, die er vorbereitet hatte. Schmuck und Kleidung hatte er noch nie gesehen. Wohl aber sein Kollege aus dem gleichen Institut, der dazugeholt wurde.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Der Bestatter schaute in den Sarg und schwor Stein und Bein, dass das nicht die Frau ist, die er vorbereitet hatte. Schmuck und Kleidung hatte er noch nie gesehen. Wohl aber sein Kollege aus dem gleichen Institut, der dazugeholt wurde.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Also wurde auf dem zweiten Friedhof des Ortes ein weiteres Grab geöffnet. Und dort lag eine Frau mit dem Schmuck und der Kleidung meiner Uroma. Den wiederum besagter Kollege noch nie gesehen hatte. Nach etwas Recherche bestätigte sich dann:
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Also wurde auf dem zweiten Friedhof des Ortes ein weiteres Grab geöffnet. Und dort lag eine Frau mit dem Schmuck und der Kleidung meiner Uroma. Den wiederum besagter Kollege noch nie gesehen hatte. Nach etwas Recherche bestätigte sich dann:
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Beide Frauen, meine Uroma und die andere Frau, wurden am gleichen Tag bestattet. Die eine auf dem Friedhof Nord, die andere auf dem Friedhof Süd. Im Institut wurden am Morgen der Beerdigung die Särge vertauscht.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Beide Frauen, meine Uroma und die andere Frau, wurden am gleichen Tag bestattet. Die eine auf dem Friedhof Nord, die andere auf dem Friedhof Süd. Im Institut wurden am Morgen der Beerdigung die Särge vertauscht.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Die beiden Damen wurden überführt und jede kam in „ihr“ Grab. Meine Oma konnte wieder ruhig schlafen. Und jedes Mal, wenn jemand künftig sagte: „Nee, das kann nicht stimmen, das scheint nur so!“, erzählte sie diese Geschichte.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Die beiden Damen wurden überführt und jede kam in „ihr“ Grab. Meine Oma konnte wieder ruhig schlafen. Und jedes Mal, wenn jemand künftig sagte: „Nee, das kann nicht stimmen, das scheint nur so!“, erzählte sie diese Geschichte.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Mit der Zeit wurde es eine Geschichte, die sie mit Humor nahm. Und mit einem Lachen davon erzählte, weil wohl auch meine Uroma sich köstlich darüber amüsiert hätte.
Aber sie zog daraus auch eine Lehre: Lass dich nicht verunsichern. Wenn du dir sicher bist, zieh dein Ding durch.
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Mit der Zeit wurde es eine Geschichte, die sie mit Humor nahm. Und mit einem Lachen davon erzählte, weil wohl auch meine Uroma sich köstlich darüber amüsiert hätte.
Aber sie zog daraus auch eine Lehre: Lass dich nicht verunsichern. Wenn du dir sicher bist, zieh dein Ding durch.— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Einmal sagte sie zu mir: „Wenn ich auf die anderen gehört hätte, hätte ich 30 Jahre das Grab einer fremden Frau gepflegt. Immer mit einem komischen Gefühl. Deshalb handle, wenn dein Bauch sich meldet. Egal, was andere sagen.“
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Einmal sagte sie zu mir: „Wenn ich auf die anderen gehört hätte, hätte ich 30 Jahre das Grab einer fremden Frau gepflegt. Immer mit einem komischen Gefühl. Deshalb handle, wenn dein Bauch sich meldet. Egal, was andere sagen.“
— AutZeit (@AutZeit) February 12, 2023
Das sagen andere User:
Manche Dinge lassen einem am Ende doch keine Ruhe. Ein schöner Beweis dafür, dass man öfter auf sein Bauchgefühl hören sollte, egal was alle anderen sagen. Nichtsdestotrotz wollen wir euch natürlich wissen lassen, was die Leserinnen und Leser dieses Threads dazu geschrieben haben. Ihr könnt uns übrigens auch einen Kommentar hinterlassen, wenn ihr mögt.
Meine Patentante sagt, das ging damals über den Bestatter und Aufhänger war wohl der fehlende Schmuck. Ist allerdings auch locker schon 50 Jahre her. Ich weiß tatsächlich nicht, wie die Vorschriften damals waren. Zu den Kosten weiß ich leider auch nichts
— AutZeit (@AutZeit) February 14, 2023
Meine Patentante sagt, das ging damals über den Bestatter und Aufhänger war wohl der fehlende Schmuck. Ist allerdings auch locker schon 50 Jahre her. Ich weiß tatsächlich nicht, wie die Vorschriften damals waren. Zu den Kosten weiß ich leider auch nichts
— AutZeit (@AutZeit) February 14, 2023
Ja, dieser Unterschied. Nicht einfach nur eine Leiche, sondern für mich am passendsten der alte Begriff „entseelt“, oder „die sterbliche Hülle“. Klingt so pathetisch, aber so stimmig.
— @[email protected] 🫂 (@Donauschwalbe) February 12, 2023
Ja, dieser Unterschied. Nicht einfach nur eine Leiche, sondern für mich am passendsten der alte Begriff „entseelt“, oder „die sterbliche Hülle“. Klingt so pathetisch, aber so stimmig.
— @[email protected] 🫂 (@Donauschwalbe) February 12, 2023
Was für eine Geschichte. Gut das sie auf ihr Bauchgefühl gehört hat.
— Andrea (@Knuellbert) February 12, 2023
Was für eine Geschichte. Gut das sie auf ihr Bauchgefühl gehört hat.
— Andrea (@Knuellbert) February 12, 2023
Eine schöne , interessante Geschichte. Merkwürdig und berührend. Regt zum nachdenken an ob man nicht vielleicht öfter mal Fakten hinterfragen sollte . Danke . Deine Oma war eine starke Frau
— Oscar & Heisenberg 🇺🇦🇪🇺 (@HeisenbergOscar) February 12, 2023
Eine schöne , interessante Geschichte. Merkwürdig und berührend. Regt zum nachdenken an ob man nicht vielleicht öfter mal Fakten hinterfragen sollte . Danke . Deine Oma war eine starke Frau
— Oscar & Heisenberg 🇺🇦🇪🇺 (@HeisenbergOscar) February 12, 2023
Das ist eine wunderschöne Geschichte und gleichzeitig der lustigste Tippfehler seit langem ❣️
— Djadilina (@AnetteKR70) February 12, 2023
Das ist eine wunderschöne Geschichte und gleichzeitig der lustigste Tippfehler seit langem ❣️
— Djadilina (@AnetteKR70) February 12, 2023
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Wenn ihr mögt, schaut doch hier noch rein: