Thread: Die Kunst des Kundenkontakts
„Der Kunde ist König“ – ein mächtiges Sprichwort, das die Businesswelt beherrscht. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dieser Aussage? Bedeutet es, dass Kunden die Herrscher über das Geschäftsreich sind? Ohne sie gäbe es ja schließlich keine Königreiche, ähm, Unternehmen. Kunden sind nicht nur Käufer, sie sind diejenigen, die die Kassen – pardon – königlichen Schatztruhe klingeln lassen. Aber hier kommt der spannende Teil: Wenn Kundinnen und Kunden Königinnen und Könige sind, dann sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die tapferen Ritter und Diener im Dienst der Königsfamilie. Sie sind diejenigen, die dafür sorgen, dass sie zufrieden sind und das erfordert mehr als nur Kenntnisse über die angebotenen Produkte und Dienstleistungen.
Die Kunst des Kundenkontakts ist entscheidend. Die Mitarbeiter*innen müssen in der Lage sein, die royalen Wünsche zu erfüllen und auf individuelle Bedürfnisse und Launen einzugehen. Das bedeutet, stets freundlich, geduldig und empathisch zu sein. Schließlich kann jeder Regent und jede Regentin mal schlecht gelaunt sein, oder? Apropos schlechte Laune, es gibt auch die berüchtigten königlichen Sturköpfe, die mit einem Knurren und schlechter Laune in den Laden kommen. Hier ist die Challenge, unter allen Umständen cool zu bleiben und professionell zu reagieren. Sicher, alles muss man sich nicht gefallen lassen, aber eine geschulte Servicekraft schafft es, selbst mit den unfreundlichsten Zeitgenossen fertig zu werden. Und hier kommt der letzte und wichtigste Teil: Jeder verdient die königliche Behandlung. Es spielt keine Rolle, wie der vorherige König oder die Königin war – jeder sollte ein königliches Erlebnis haben. Denn am Ende des Tages ist das der Schlüssel zu einem florierenden Reich… äh, Unternehmen.
So weit die märchenhafte Theorie. In der Praxis bedeutet das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich, dass sie viel Geduld, Nerven und ein dickes Fell brauchen. Die Twitteruserin @wuerzkoenigin hat ein passendes Beispiel für uns parat. Aber lest selbst.
Immer wieder werde ich gefragt, wie ich trotz teilweise unterirdischem
Kontakt mit Kunden und Besuchern freundlich bleibe.Vor vielen Jahren war ich mit der Familie im LEGOLAND.
Kurz vor Schließung des Parks waren alle Shops voll mit Menschen, die Schlangen an den
1/4— Die Würzkönigin 🧂🍹👑 (@wuerzkoenigin) August 29, 2023
Kassen waren lang, Kinder quengelten und bei vielen Erwachsenen lagen die Nerven blank. Die Familie vor uns verhielt sich unmöglich, respektlos und unverschämt gegenüber den Angestellten. Wir schämten uns fremd über diese Leute. Als wir an die Reihe kamen, wurden wir
2/4— Die Würzkönigin 🧂🍹👑 (@wuerzkoenigin) August 29, 2023
mit einem strahlenden Lächeln begrüßt als ob die Kunden vor uns nie dagewesen wären.
Und das war nicht nur bei dieser einen Kassenkraft so, diese nicht aufgesetzte Freundlichkeit herrschte überall im Park vor.Das beeindruckte mich tief.
3/4— Die Würzkönigin 🧂🍹👑 (@wuerzkoenigin) August 29, 2023
Seit ich das selbst so handhabe, bemerke ich die Vorteile dieses Verhaltens.
Ich ärgere mich nicht und es geht mir emotional nicht an die Substanz.
Ich biete keine Angriffsfläche.Und der nächste Kunde kann nichts dafür, dass der Vorgänger sich blöd verhalten hat.
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— Die Würzkönigin 🧂🍹👑 (@wuerzkoenigin) August 29, 2023
Kommentare und Reaktionen:
Nicht jeder hat das Zeug dazu, in diesem Beruf zu bestehen. Daher sollten wir allen, die diese Herausforderung meistern, respektvoll und dankbar begegnen. Das sahen auch die Leserinnen und Leser so. Wir haben ein paar der treffendsten Antworten für euch zusammengetragen.
Ich verstehe das, jedoch gibt es Grenzen und diese halte ich für mich ein. Ich bin kein Fußabtreter für andere Menschen und wenn ich das Gefühl habe, dann benenne ich das auch. Zum nächsten Kunden bin ich wie immer bei jedem freundlich und aufgeschlossen.
— Frank V (@KamiKaze2311) August 29, 2023
Und das ist der entscheidende Satz:
„Und der nächste Kunde kann nichts dafür, dass der Vorgänger sich blöd verhalten hat.“
Kann er nicht. Und wenn Zeit dazwischen liegt, weiß er es auch nicht. War auch immer mein Credo als Kassierer – jeden Kunden wie den ersten Kunden behandeln.— ednong_ (nur echt ohne blauen Haken) (@eds_blogs) August 29, 2023
Ich bin für einen „Purge“-Day, wo alle Dienstleister einen Tag lang die Kunden so behandeln dürfen, wie es mit ihnen gemacht wird.
Scherz beiseite: Hut ab!
Ich würde das keine 2 Wochen durchhalten.— Murphy (@SvenSchoppe) August 29, 2023
monatelang auf diesen Tag hingespart haben. Familien, die einige Krankenhausaufenthalte hinter sich haben und nur 1 Tag genießen möchten mit den Kindern. Ich möchte diesen Familien ein unvergessliches Erlebenis schenken. Da interessieren die paar wenigen Unverschämten Leute nicht
— Sabrina ^_^ (@SabrinaTheDuck) August 29, 2023
Sehr feiner Umgang mit solchen Kunden/Situationen!
Ich räume ebenfalls niemandem soviel Macht über meinen Gemütszustand ein, daß er/sie mir schlechte Laune „machen“ könnte.
Meine Stimmung mache ich mir selbst. Und mir gefällt mein Leben in gutgelaunt einfach besser.— Amba🌹 (@AmbaBirgit) August 30, 2023
So ist das bei mir auch wenn mich ein Kunde anpampt, dann mache ich einen Haken dahinter und lächeln den nächsten Kunden freundlich zu. So kommt die Freundlichkeit der anderen Kunden und man vergisst schnell das Ärgernis. 💚
— HerbstNelke💮 (@MamaHerbstNelke) August 29, 2023
So ähnlich hab ich mir das in der Ausbildungszeit im Büro eines Kfz-Sachverständigen auch verdeutlicht: ich hatte nur mit Leuten zu tun, deren Auto – evtl. sogar durch Unfall – beschädigt wurde, klar sind die schlecht drauf. Hat tatsächlich ein stückweit geholfen.
— KAZ (@lilliratte) August 29, 2023
Eine anständige Firma lässt ihr Servicepersonal dahingehend entsprechend schulen. Das ist nicht nur für den Dienst am Kunden, sondern erhält auch die mentale Stabilität der Mitarbeiter.
— maobezw (@maobezw) August 29, 2023
Aus meiner Perspektive: bestimmt grummelt das noch, aber ich finde, man kann es dann trotzdem leichter hinter sich lassen, wenn man durch die eigene Freundlichkeit wieder in netten Austausch mit nachfolgende Kunden/Klienten kommt.
— McConren (@MoMoehrchen) August 29, 2023
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Um Kundenkontakt geht es auch in diesem Beitrag: