Thread: Die GNTM-Style-Verkäuferin schaute mitleidig und sagte, mit meiner ausladenden Hüfte würde das schwer
Wo stecken sie eigentlich, diese Frauen aus Filmen und Serien, die sich nichts sehnlicher vorstellen können als eine ausgedehnte Shopping-Tour? Die einfach irgendwas vom Kleiderständer ziehen, hineinschlüpfen und großartig darin aussehen? Auf Twitter scheinen sie sich jedenfalls nicht zu tummeln. Hier berichtete Userin @mamigration von einem Einkaufserlebnis aus Teenagertagen, das ihr noch Jahre später nachgeht. Dieser Thread zeigt vor allem, dass es überhaupt keine Frage der Kleidergröße ist, beim Einkaufen glücklich zu werden.
Als ich 17 war, ging ich in das hippe Modegeschäft im Ort um mir eine Hose für eine Hochzeit zu kaufen. Die GNTM-Style-Verkäuferin schaute mitleidig und sagte, mit meiner ausladenden Hüfte (es war die Zeit der Hüfthosen) würde das schwer, ich solle mal bei Ulla Poppken schauen.//
— Juliet Gibb (@mamigration) February 12, 2021
//Also ging ich ins Übergroßengeschäft. Doch die konnten mir auch nicht helfen, denn Größe 38 führten die überhaupt nicht. (Ach was?).
Und das, liebe Gemeinde, ist die Geschichte, die meine Körperwahrnehmung bis in alle Ewigkeiten zerstört hat.— Juliet Gibb (@mamigration) February 12, 2021
Nur ein dummer Zufall?
Über 200 User-Kommentare machen klar, dass @mamigration mit ihrer Erfahrung nicht allein ist. Schlanke Frauen, kräftige Frauen, große oder kleine Frauen – Hunderte von Frauen in allen Körper- und Kleidergrößen berichten von ähnlichen frustrierenden und prägenden Erlebnissen. Viele haben auch Jahre oder Jahrzehnte später noch immer das Gefühl, dass ihr Körper den Anforderungen der Modeindustrie nicht gerecht wird. Nicht nur, weil viele Kleidungsstücke offenbar für ein unmenschliches Ideal produziert werden, sondern vor allem, weil Kommentare und Blicke anderer ihnen einreden, dass etwas falsch mit ihrem Körper wäre.
Mir ist was sehr sehr ähnliches passiert im New Yorker, ich war 16 und übergewichtig, habe gefragt ob man mir die Größen dort erklären könnte. Guckt mich die Verkäuferin an und meint „SIE müssten bei uns in der Männerabteilung gucken!“ Ich bin heulend wieder raus.
— Mrs.Himbeer🌟🌈🤰🏼 (@Himbeerlotte) February 12, 2021
Meine Mama war dann mit mir im C&A und hat mir geholfen, was passendes zu finden. Als dickes Mädchen mit sichtbarer Schuppenflechte hat das mein Selbstbewusstsein unfassbar niedergeschmettert. Ich war seitdem in keinem New Yorker mehr.
— Mrs.Himbeer🌟🌈🤰🏼 (@Himbeerlotte) February 12, 2021
Ich hatte vor ein paar Jahren ein Problem bei C&A: Ich wollte Abnehmen und mir Sportkleidung besorgen. Im C&A bieten sie in Übergrößen aber weder Sport- noch Schwimmkleidung an. Klar warum sollten „fette“ Menschen auch Sport machen wollen? Die sind doch faul und verfressen! /s
— Liebe Lilo (@LovingtheBeast) February 12, 2021
In der Schule waren wir ein Mädels-Trio, drei gute Freundinnen, zwei skinny und ich normal (38). Die beiden haben mich nie so fühlen lassen, aber das Umfeld hat einiges dazu getan, dass ich dachte ich sei übergewichtig. Waren wir Klamotten shoppen hab ich nie was gekauft.
— DontfollowLove#stay🏠 (@dontfollowlucy_) February 12, 2021
ich mit meinen 1,5x m wurde immer in die Kinderabteilung geschickt. Inkl. hämischer Kommentare..
Hab das letzte mal mit 18 was in nem Laden gekauft, seitdem nur noch Katalog/Online.
Aber rumheulen dass die Leute nicht mehr im Geschäft kaufen sondern vermehrt online…— Moiraley 🏡 (@Moiraley1986) February 12, 2021
💕 genau wie die tochter einer bekannten, 15 jahre alt. kaufte bei h&m hose gr. 32 und immer passend. bei letzter bestellung war gr. 32 viel zu klein. sie hat nicht zugenommen, nichts. gr. 34 passte auch nicht, schlussendl. war es gr. 38. dieselbe hose! SUCHE DEN FEHLER BEI @hm
— Fairy ⭐🏡 (@fairy6493) February 12, 2021
Gebgeschenk vom Mann Shoppingtripp nach Mailand- dort hatte ich von Größe 36 bis 44 div. Kleidung an und alle Größen haben mir gepasst (je nach Label u Schnitt)- seitdem weiß ich, dass das nur erfunden Zahlen sind u sch..ss drauf- wenn’s passt ist gut, wenn nicht dann nicht…
— TeamAugenring&Coffein (@1605Yogini) February 12, 2021
Ich hab auch sowas mit einem Minirock erlebt. Verkäuferin 1,50 m groß size Zero, ich 17 Jahre, 1,75 m groß, breite Schultern und Größe 38. Meine Beine gingen gar nicht. Ist 32 Jahre her und triggert mich immer noch.
— X N hält Abstand (@ausmHessenland) February 12, 2021
Ich war mit 17 mit meiner Freundin in einem Laden. Damals waren Jeanslatzhosen modern. Wir zogen beide eine an. Verkäuferin kam zu mir und sagte, dass die Hosen eher was für schlanke Frauen wie meine Freundin wäre. Hatte da noch Gr 38. Meine Freundin übrigens auch. 🤷
— Das Mauli (@MauliwieMauli) February 12, 2021
Als ich nach K3 eine Jacke kaufen wollte, gab es sie nur in 44. Die Verkäuferin riet mir, doch durch das Stillen doch gleich noch ein bisschen abzunehmen, damit die Jacke auch besser sitzt.
Ich hab sie online größer bestellt. Herrgott bin knapp 1,80 ich brauch Länge, Brust&Hüfte— Birgit Meusel (@Provinzmutti) February 12, 2021
Als Teenager war ich beim Shoppen immer der Kleiderständer für meine Freundinnen. Mir passte eh selten was in den Läden, die damals halt in waren.
Ich hatte Größe 38 und im Nachhinein frag ich mich wirklich, warum zur Hölle mir das so fett vorkam.— Sensenmädel (@Sensenmadel) February 12, 2021
Ein Fazit:
Eure Geschichten unter diesen Tweets machen mich sprachlos und wütend. Ihr seid wundervoll. Lasst euch nichts anderes einreden!
— Juliet Gibb (@mamigration) February 12, 2021
Da können wir nur beipflichten! Ihr müsst in keine Kleidergröße passen! Kleidung sollte sich immer euch anpassen und nicht umgekehrt! Und noch wichtiger: Eure Körper tragen euch durch dieses Leben. Seid gut zu ihnen!