Thread: Die freundliche Geste
Manchmal ist alles, was es braucht, ein bisschen Menschlichkeit. Eine simple Frage: „Wie geht es dir?“ Eine kräftige Umarmung, ein ehrlicher Ratschlag. Manchmal braucht es nur eines: eine freundliche Geste. Und deshalb sammelt Twitteruser @martingommel zwischenmenschliche Geschichten, die Hoffnung machen. Zum Teilen, Weitergeben und Nachmachen.
Ich war 19, saß stundenlang ohne Begleitung im Krankenhaus in einem Wartebereich. Der Arzt kam nicht und ich weinte und weinte. Um mich herum lauter Menschen, die wegsahen. Irgendwann fragte die Frau neben mir:
— Martin Gommel (@martingommel) November 28, 2022
„Was ist denn los?“ „Ich habe gestern erfahren, dass ich Krebs habe.“ „Das ist schlimm“, sagte sie und gab mir ein Taschentuch. Das half.
– Andrea
(Name geändert)
— Martin Gommel (@martingommel) November 28, 2022
Übrigens: Das ist die aktuelle Ausgabe meines Newsletters „Die freundliche Geste“. Dort sammle ich zwischenmenschliche Geschichten, die im Taumel schlechter Nachrichten Hoffnung machen. https://t.co/odp4Vb2iTz
— Martin Gommel (@martingommel) November 28, 2022
Wenn dir auch eine freundliche Geste zuteil wurde, die du nicht mehr vergessen kannst, schicke sie mir gerne in maximal 500 Zeichen an: [email protected]
— Martin Gommel (@martingommel) November 28, 2022
Schon eine ganz kleine Geste kann viel bewirken. Ein vermeintlich unwichtiger, beiläufger Akt der Menschlichkeit – im besten Fall verändert das ein ganzes Leben. Das haben auch andere Userinnen und User bereits erlebt:
Die Kita-Eingewöhnung
Bei der Eingewöhnung meines Sohnes fiel mir auf, dass der Erzieher meinen Sohn jeden Morgen sehr freundlich und zugewandt mit Namen ansprach und fragte, wie es ihm heute ginge. Mein Sohn blühte total auf und ich sagte das dem Erzieher. Heute begrüßt dieser Erzieher jedes Kind 1/2
— Mila (@mamiversum) November 29, 2022
das morgens reinkommt genau so persönlich und bedanke sich später bei mir: Er hat sich das jetzt so angewöhnt und hätte nie gedacht, dass so eine kleine Begrüßung den Alltag mit den Kindern so positiv beeinflusst. 2/2
— Mila (@mamiversum) November 29, 2022
Im Krankenhaus
K2 ist sehr gesprächig und als wir zur Vorbereitung auf ihre letzte OP warteten, sprach sie eine Schwangere an, die sehr erschöpft war. Die beiden unterhielten sich, K2 sang ihr Schlager vor.
„Danke, jetzt geht es mir besser.“— 🏳️🌈 Ja, Nina 🇺🇦 (@ottersteinchen) November 29, 2022
Das ängstliche Kind
2013 kam ich mit meinrm Pflegehund vom Spaziergang zurück. 2 Querstraßen von meinem Wohnhaus entfernt stand im Dunkeln ein kleines Kind, vlt 6 oder 7, und fragte ob es meinen Hund streicheln darf. Wir kamen ins Gespräch und es kam raus, dass es sich nicht nach Hause traute, denn
— Steph (@Schinderrella) November 29, 2022
dort stand immer ein Betrunkener Mann vor dem es Angst hatte. Als wir zusammen zu ihrem Haus gingen stand da wirklich jemand. Ich hab es der Mutter erzählt und die fing an zu weinen, weil sie dachte ihr Kind hätte sie vorher schon angelogen und kam einfach so immer zu spät heim.
— Steph (@Schinderrella) November 29, 2022
Ein kleiner Engel
Ich arbeite im Callcenter und am Ende einer wirklich anstrengenden Schicht sagt eine Kundin:“ Wissen Sie, mein Mann ist vor drei Jahren gestorben. Ich sage ihm jeden Morgen, er soll mir einen Engel schicken. Heute sind Sie mein Engel!“
Das tat wirklich gut.— Hui Buh (@HuiBuh30) November 28, 2022
Der Reha-Antrag
Ich hatte ein ähnliches Ding auf andere Seite. Hatte eine psychosomatische Reha beantragt und irgendwie gingen Teile des Antrags verloren über die Post. Den Brief das etwas fehlte verstand ich auch falsch. Irgendwann kam ein Brief das meine Leistungen verfallen. Ich kam 1/2
— Toffi (@EisernesToffi) November 29, 2022
Endlich durch und die Mitarbeiterin sagte hat das fix mit mir online gemacht so das meine Reha nicht in Gefahr war und ich sie bewilligt bekam. Es war auch schon gegen 17 Uhr. Ich bin ihr so dankbar das sie es vor Feierabend noch durchgezogen hat. Nicht ihre Aufgabe ❤️
— Toffi (@EisernesToffi) November 29, 2022
Nur eine Blume
Mit 16 habe ich im Supermarkt gejobbt. An einem Samstag war irrsinnig viel los – die Schlangen lang, die Laune bei einigen Kunden schlecht. Ein älteres Ehepaar kam, bezahlte, wenige Minuten später kehrte die Frau zurück. Mit einer Blume für mich. Kleine Geste, nie vergessen.♥️
— Stephanie Baczyk (@StephanieBaczyk) November 29, 2022
Weil man in diesen Zeiten gar nicht genug schöne Begegnungen haben kann: