Thread: Die Antigen-Schnelltests sind da
In den Großstädten schießen sie mittlerweile wie Pilze aus dem Boden: Corona-Testzentren. Für ein vergleichsweise geringes Entgelt, kann man sich dort auf Covid-19 testen lassen. Denn in Arztpraxen und Krankenhäusern wird nur noch getestet, wer auch wirklich Symptome hat. Mit den Testzentren kommt nun auch die Qual der Wahl, welchen Test man machen lassen soll. Der PCR-Test gilt hierbei als der verlässlichste, um eine Infektion mit dem Coronavirus nachweisen zu können, ist aber auch der vergleichsweise teuerste und dauert am längsten. Für das Ergebnis wird nämlich ein Rachen- oder Nasenabstrich genommen, der in einem Labor untersucht wird. Der Antikörpertest, bei dem durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden kann, ob der Körper schon einmal mit dem Virus zu tun hatte, ist der nutzloseste, weil er nichts über eine bestehende Infektiösität des Getesteten aussagt. Bleibt also noch der Antigen-Schnelltest, der schon nach nur wenigen Minuten ein Ergebnis anzeigt. Hierfür wird ebenfalls ein Abstrich aus dem Rachenraum genommen. Werden dabei Proteine gefunden, die typisch für eine Covid-19-Infektion sind, reagiert der Test entsprechend. Fällt er positiv aus, muss danach trotzdem ein PCR-Test gemacht werden, um das Ergebnis zu verifizieren. Sollten wir also alle vor Weihnachten noch mal schnell ins Testzentrum und können danach sorgenfrei und unbeschwert zu unseren Großeltern, Freunden und Verwandten? Die Virologin Sandra Ciesek hat darüber diesen Thread geschrieben.
Antigen-Schnelltests sind endlich da. Sie sind ein wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung. Nun gibt es in vielen Städten immer mehr Möglichkeiten, schnell mal einen Antigentest durchführen zu lassen – für das bevorstehende Fest🎄, oder den Besuch bei den Großeltern👨🏼🦳👵🏼 1/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Aber kann ich mich auf ein negatives Ergebnis auch sicher verlassen? Bedeutet das, dass wirklich gar kein Risiko mehr besteht, dass ich andere mit SARS-CoV-2 anstecken kann? Brauche ich dann die anderen Regeln (AHA+L) nicht mehr einzuhalten? 2/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Nein, leider bedeutet es das nicht. Zwar kann ein positives Testergebnis helfen, unerkannte Infektionsketten zu unterbrechen. Das ist super für uns alle! Aber jetzt kommt das große ABER: 3/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Sie können leider auch falsch negativ ausfallen. Etwa wenn man schon infiziert ist, aber die Viruslast ist noch nicht so hoch, dass der Antigentest sie erkennt. Das kann sich aber schnell ändern! 4/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Daher ist ein negatives Ergebnis auch nicht lange „gültig“, der Test müsste oft wiederholt werden, um möglichst viele Infektion zu erkennen. Das Risiko für eine Infektion wird durch einen negativen Befund also reduziert, ist aber nicht gleich 0. 5/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Das heißt: bitte nicht auf AHA-L verzichten! Ein Test soll und darf nichts an Ihrem Verhalten ändern oder kann die anderen Maßnahmen zuverlässig ersetzen. Nur durch die gleichzeitige Anwendung aller Maßnahmen kann man das Infektionsrisiko minimieren. 6/6
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra) December 17, 2020
Das sagen andere User:
Der @michaelmina_lab hat dazu ein Bild gemacht (https://t.co/cFo3el8blC)
— Alexander Zörner (@alandizo) December 17, 2020
jede Scheibe hat Löcher, erst übereinander entsteht hohe gemeinsame Schutzfunktion
— TK (@buxhood) December 17, 2020
Aus meinem Umfeld: Arzt macht Montag früh Schnelltest, der zeigt ein schwaches Positiv. Er macht die Praxis nicht auf, PCR kommt später positiv zurück. So muss das laufen.
— LanLan (@OL_Lantiya) December 17, 2020
Vielen Dank für Ihre beständige und verständliche Aufklärungsarbeit! Sie sind in dieser Pandemie (wie @c_drosten) ein Geschenk für Deutschland!!
— KFL 🕊️🤍🕊️ (@KFL3011) December 17, 2020