Thread: Als Kind 1 ein Baby war…

Chris Schröder 21.04.2021, 16:42 Uhr

Auch im Jahr 2021 gibt es immer noch Menschen, denen der Unterschied zwischen Homöopathie und Naturheilkunde nicht ganz klar ist bzw. dass es überhaupt einen gibt. Dabei handelt es sich aber eigentlich um zwei unterschiedliche Ansätze, die nur eine Gemeinsamkeit haben. Nämlich die Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen und damit die Kraft der Natur. Ihr liegt richtig, es geht mal wieder um Globuli & Co.

Naturheilkunde ist zunächst ein Oberbegriff, der verschiedene Therapien bezeichnet, die auf chemische Arzneimittel verzichten. Das kann zum einen durch eine Behandlung mit Wärme, Kälte, Bäder oder sogar durch eine Umstellung der Ernährung erreicht werden, meint aber auch den Einsatz pflanzlicher Arzneimittel. Letztere wird als Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) bezeichnet. Dabei werden Heilpflanzen wie Kräuter, Blüten, Pflanzensäfte etc. verwendet. Bei einigen ist die Wirksamkeit über Generationen überliefert. Sie werden zur Stärkung der Gesundheit und zur Linderung unterschiedlicher Symptome bzw. Erkrankungen angewendet. Im Laufe der Neuzeit konnten die positiven Effekte vieler Pflanzenwirkstoffe durch klinische Studien bestätigt werden. So konnten man Dosis und Anwendung sogar optimieren. Bei manchen Pflanzen ergab sich auch ein ganz neues Anwendungsgebiet. Es wurden Medikamente entwickelt, die hohen Standards und Kontrollen unterliegen und die eine wissenschaftlich fundierte Wirkung haben. Die Pflanzenheilkunde hat daher den Ruf, das Bindeglied zwischen alternativer und konventioneller Medizin zu sein.

Ganz anders stellt sich dies bei der Homöopathie dar. Diese ist mit wissenschaftlichen Methoden nämlich nicht überprüfbar. Zusammengefasst kann man sagen, dass dabei Pflanzenextrakte, tierische Produkte, Metalle oder Salze ausgewählt werden, die unverdünnt ähnliche Symptome hervorrufen wie die zu heilende Krankheit. Die Dosis-Wirkungsbeziehung ist bei der Homöopathie gänzlich anders. Das Grundprinzip ist hierbei die Potenzierung, denn der Ausgangsstoff wird in Wasser oder Ethanol geschüttelt und somit verdünnt. Dies steht im krassen Gegensatz zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Schulmedizin und eigentlich sogar im Gegensatz zu den Grundprinzipien der Logik. Ein Wirkstoff wirkt laut Schulmedizin nämlich umso stärker und hat mehr Nebenwirkungen, je mehr man davon zu sich nimmt. Die Homöopathie hingegen behauptet, je verdünnter die Substanz, desto stärker wirkt sie. Das hat zwar den Vorteil, dass diese Mittelchen keine Nebenwirkungen haben, weswegen man sie bedenkenlos einnehmen kann. Das bedeutet allerdings auch, dass die Wirkung nicht über den sogenannten Placebo-Effekt hinausgeht.

Die Vermischung von Naturheilkunde und Homöopathie ist oftmals gewollt. Sei es zur Aquise von Patienten oder aus Marketinggründen bei den Produkten. Die Betroffenen sind oft erst hinterher schlauer, sei es, weil sie – Gott sei Dank – aufgeklärt wurden, oder weil sie die Folgen der Behandlungen dann doch wieder zur Schulmedizin zurücktreiben. Die Twitteruserin Frau Mira berichtet in dem nun folgenden Thread von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und wie sie wach geworden ist.

Das sagen andere User:

Die meisten Leser sind dankbar für die Schilderung, da sie der Meinung sind, dass immer noch viel zu wenig aufgeklärt wird. Andere berichten von Erfahrungen am eigenen Leib und wie sie selbst geläutert wurden. Kritik gibt es auch für die Finanzierung durch die Krankenkassen und mangelnde Hinweise in den Apotheken, wo die homöopathischen Mittel ja verkauft werden. Wir haben ein paar der treffendsten Reaktionen für euch zusammengetragen.

Könnt ihr noch? Hier geht es nämlich zum Aufklärungsexperten rund um das Thema Homöopathie:

Die besten Tweets von Dr. Christian Lübbers

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