Schwangerschaftsabbruch
Was in der Debatte um die Abschaffung von §219a gern verschwiegen wird, wenn die Gegner über den Schutz des ungeborenen Lebens philosophieren ist, wie sich betroffene Frauen fühlen. Ziel der Abtreibungsgegner – so scheint es zumindest – ist die gezielte Traumatisierung und Stigmatisierung der Betroffenen. Anders lässt sich der unsensible Umgang mit diesem Thema nicht erklären.
Kathrin Weßling hat zum Thema Abtreibung einen sehr persönlichen und wichtigen Thread verfasst, den wir jedem Skeptiker nur ernsthaft ans Herz legen können.
https://twitter.com/ohhellokathrina/status/1096434617656184833?s=09
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Es war unglaublich schwierig, einen Arzt zu finden und die Beratung war ein Witz. Dass ich danach 3 Tage warten musste auf den Termin, war eine Qual. Ebenso wie die Tatsache, dass ich nirgendwo richtige Informationen gefunden habe.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Die Seiten, die ich gegoogelt habe, waren voller schrecklicher Bilder und grausamer Berichte – es waren als Infoseiten getarnte Abtreibungsgegner Seiten, die mich zutiefst traumatisiert haben und mich bis heute in meinen Träumen verfolgen.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Eben wegen dieser Bilder konnte ich den Abbruch kaum verarbeiten und fühlte unglaubliche Schuld und Selbsthass. Ich wusste damals nicht, dass diese Seiten genau das auslösen sollen.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Als ich völlig verzweifelt bei einer Beratungsstelle deshalb nach dem Abbruch war, riet man mir, mir eine Engelsfigur auf das Fensterbrett zu stellen, die mich an (Zitat) „das tote Kind erinnert“.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Ich kann bis heute kaum über die Wochen sprechen und was sie in mir zerstört haben. Und das nicht, weil ich gut beraten oder informiert wurde, sondern weil ich mich auf ProFamilia und Internetseiten von Abtreibungsgegnern verlassen musste.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Ich litt Jahre danach an Alpträumen und der Vorstellung, ein Kind getötet zu haben und tue es bis heute. Diese Bilder werde ich nie wieder los. Was die Bundesregierung da gerade macht, wird dafür sorgen, dass meine Geschichte tausenden anderen Frauen passieren wird.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Immer und immer wieder. Wir werden traumatisiert, stigmatisiert und kriminalisiert. Das, was @jensspahn und Co einen Kompromiss nennen, ist in Wahrheit Frauenverachtend und ein Akt der Gewalt gegen das Selbstbestimmungsrecht und die psychische Gesundheit von Frauen.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Wir müssen das stoppen und wir müssen dafür sorgen, dass das keiner Frau mehr passiert. Das ist etwas, das uns als Gesellschaft wichtig sein sollte. Ich lönnte kotzen, dass es notwendig ist, diese Geschichte zu erzählen, um das Ausmaß der Gesetzeslage zu verdeutlichen. Ende.
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019
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Und PS: Abetreibungsgegner handeln so bewusst: sie WOLLEN (laut eigener Aussage) die Frauen traumatisieren, um ihnen das Verbrechen klarzumachen, das sie ihrer Meinung nach begangen haben. DAS sind diese Menschen- und christlichen Werte, von denen sie labern. FUCK U ALL!
— Kathrin Weßling (@ohhellokathrina) 15. Februar 2019