Roadtrip mit Kindern: So wird die Reise ein entspanntes und unterhaltsames Abenteuer

Ein Roadtrip mit Kindern will gut geplant sein. So wird schon die Reise zum Urlaub

Ein Roadtrip mit Kindern ist eine großartige Möglichkeit, kostbare Familienzeit zu verbringen und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Allerdings kann solch eine Reise manchmal auch eine echte Herausforderung sein: Kaum rollt der Familienwagen vom Hof, bricht das pure Chaos aus: Die Hinterbänkler streiten sich um die beste Tonie-Figur, das Lieblingskuscheltier kullert unterm Sitz herum und nach den ersten zehn Kilometern kommt bereits die Frage aller Fragen: „Sind wir schon daaa?“ Doch keine Sorge! Mit der richtigen Vorbereitung könnt ihr eure Nerven schonen und gleichzeitig eine unvergessliche Zeit auf der Straße erleben. Im Folgenden findet ihr zehn Tipps, die euren Roadtrip mit Kindern von Anfang bis Ende stressfrei gestalten.

  1. Planung ist alles – aber nicht zu viel
  2. Packen mit System (und Mut zur Lücke)
  3. Entertainment an Bord
  4. Pausen, Pausen, Pausen
  5. Snacks und Drinks gegen schlechte Laune
  6. Bleibt flexibel
  7. Sicherheit geht vor
  8. Schafft eine angenehme Atmosphäre
  9. Die richtige Unterkunft

1. Planung ist alles – aber nicht zu viel

Bevor ihr die Straßen unsicher macht, legt euch eine grobe Route zurecht und kalkuliert ausreichend Pausen ein. Niemand hat etwas davon, wenn die Hälfte der Familie vor lauter Zeitdruck schlechte Laune bekommt. Nutzt Online-Karten, Navigations-Apps oder klassische Straßenkarten (ja, die gibt’s noch) und markiert potenzielle Pausen- und Zwischenstopps für kleine Entdeckungstouren. So bleibt der Roadtrip mit Kindern spannend und abwechslungsreich.

2. Packen mit System (und Mut zur Lücke)

Wer kennt das nicht? Ruckzuck sieht es im Auto aus wie auf einem Trödelmarkt. Kind 1 will seine komplette Kuscheltiersammlung mitnehmen, Kind 2 dafür so viele Snacks, dass man damit eine ganze Kompanie versorgen könnte. Seid daher strategisch: Kleidung, Hygieneartikel, Medikamente und das Lieblingsteil (ob nun Kuscheltier oder Schmöker) – das reicht oft völlig aus. Snacks und Getränke solltet ihr separat verstauen, damit sie sofort griffbereit sind und euch in brenzligen „Ich hab Hunger!“-Momenten vor akrobatischen Verrenkungen in den hinteren Teil des Autos retten.

Urlaub mit 4 Kindern:
"Und, habt ihr alles ins Auto bekommen?"
"Na klar!"

3. Entertainment an Bord

Kinder und Langeweile im Auto? Warum nicht gleich mit einem ausgehungerten Tiger ans Meer fahren? Das ist weniger stressig. Um dem großen Langeweile-Drama vorzubeugen, solltet ihr genügend altersgerechte Unterhaltung einpacken. Ob Kartenspiele, Reise-Bingo, Wimmelbücher, Hörspiele oder ein selbst erfundenes Geschichtenquiz: Hauptsache, es wird nicht langweilig. Wer es besonders kreativ mag, kann auch auf magnetische Reisespiele oder wiederverwendbare Stickerbücher setzen. Und machen wir uns nichts vor, bevor die Stimmung eskaliert, darf es auch mal das Handy mit einer oder zwei Folgen der Lieblingsserie sein.

4. Pausen, Pausen, Pausen

Alle zwei bis drei Stunden solltet ihr einen Stopp einplanen, damit sich alle die Beine vertreten und frische Luft schnappen können. Vielleicht entdeckt ihr unterwegs einen idyllischen Spielplatz, der zur kurzen Tobe-Runde einlädt. Ein kleiner Spaziergang oder ein spontanes Picknick heben sofort die Stimmung und geben neue Energie für die Weiterfahrt.

Familienurlaub. Oder auch:

- Das Auto sieht aus, als würde man auswandern, egal wie lang Du verreist
- Kinderfüße ersetzen die Massagefunktion der Sitze
- Das Spielzeug, mit dem die Kinder schon lange nicht mehr spielen wird beweint
- Die Blase hält maximal bis zum Ortsschild

5. Snacks und Drinks gegen schlechte Laune

Der kleine Hunger ist gefürchtet, denn er kann die Stimmung schnell kippen lassen. Packt also eine bunte Mischung an Snacks ein – von Gemüsesticks über Obst bis zu Crackern ist alles erlaubt, solange es praktisch und nicht zu klebrig ist. Krümel gehören zum Urlaubsfeeling, also stresst euch nicht und dankt Gott auf Knien für die Existenz von Waschanlagen mit Innenraumreinigung. Und seht zu, dass die Kids – je nach Alter – selbst darauf zugreifen können. Flaschen mit Trinkhalmen ersparen außerdem eine Menge Stress. Bei den Getränken empfiehlt sich überdies Wasser oder ungesüßter Tee, um Überzuckerung und darauf folgende Hyperaktivität zu vermeiden.

Uns ist heute bei einem Ausflug in der Wärme, eine Tafel Schokolade in der Wickeltasche geschmolzen.

Und dann steht der Mann an einer viel befahrenen Straße und leckt braune Pampe von einer Windel.

Die Blicke, unbezahlbar.

6. Bleibt flexibel

Egal wie perfekt die Planung ist, manchmal kommt es anders als gedacht. Stau, Baustellen oder spontan quengelnde Kinder – seid auf alles vorbereitet. Flexibilität ist euer bester Freund, wenn der Roadtrip mit Kindern nicht zur Nervenprobe werden soll. Auch kleine Umwege können tolle Überraschungen mit sich bringen und machen die Reise noch spannender. Ob ein kurzer Abstecher zur Tankstelle im nächsten Örtchen abseits der Autobahn, ein ungeplanter Stop an der Küstenstraße, um einmal die (geschwollenen) Füße ins Meer zu halten oder doch die Passstraße statt dem Tunnel. In diesen spontanen Momenten schafft man oft die schönsten Urlaubserinnerungen.

7. Sicherheit geht vor

Kindersitze mögen zwar ein echter Stimmungskiller sein, doch Sicherheit hat oberste Priorität. Achtet darauf, dass alle richtig angeschnallt sind und überprüft vor der Abfahrt, ob die Sitze korrekt befestigt sind. Außerdem haben Kindersitze – je nach Hersteller – eine begrenzte Lebensdauer von etwa sieben bis zehn Jahren. Um herauszufinden, ob euer Modell noch sicher ist, lohnt sich ein Blick auf den Aufkleber am Sitz oder in die Gebrauchsanweisung. Dort findet ihr meist ein Verfallsdatum oder das Herstellungsdatum. So könnt ihr sichergehen, dass euer Kind auch bei einem längeren Roadtrip optimal geschützt ist. Und auch wenn es banal klingen mag, aber die Kindersicherung ist nicht ohne Grund im Auto. Aus eigener Erfahrung können wir euch deshalb raten, diese insbesondere bei kleinen Kindern stets zu aktivieren, solltet ihr nicht Wert auf spontane Stoßlüftungen auf der Autobahn legen. Eine kleine Reiseapotheke mit Pflastern, Wundsalbe, Fieberthermometer und Mitteln gegen Reisekrankheit gehört selbstverständlich auch immer ins Gepäck.

8. Schafft eine angenehme Atmosphäre

Musik, Hörspiele oder entspanntes Geplauder – sorgt dafür, dass im Auto keine Langeweile aufkommt. Auch einfache Spiele können zur Unterhaltung beitragen. Hier hier einige Vorschläge:

  • „Ich kenne etwas, was du nicht kennst“: Ein Spieler muss sich einen Gegenstand vorstellen und die anderen diesen durch Ja- oder Nein-Fragen erraten.
  • „Ich seh‘ etwas, was du nicht siehst“: Ein Spieler sucht sich einen Gegenstand im oder um das Auto und beschreibt dessen Farbe, Muster oder Textur, die anderen müssen diesen durch Ja- oder Nein-Fragen erraten.
  • Wortkettenspiel: Ein Spieler beginnt mit einem zusammengesetzten Wort, der Nächste muss den zweiten Wortteil zum ersten machen und etwas dran hängen: Besenstil – Stilblüte – Blütenblatt – usw.
  • „Wer hat’s zuerst gesehen?“: Ein Spieler sucht sich etwas aus und bestimmt die Anzahl, zum Beispiel drei gelbe Autos. Nun müssen alle Ausschau nach gelben Autos halten. Wer eines gesehen hat ruft und zeigt mit dem Finger drauf.

Persönlicher Tipp

Um euch auf dem Beifahrersitz nicht ständig verrenken zu müssen, um eure Kinder im Auge zu behalten, empfiehlt es sich, einen zweiten Innenspiegel anzubringen. Damit habt ihr eure Kleinen jederzeit sicher im Blick, ohne dabei unnötige Akrobatik vollführen zu müssen. Das macht lange Fahrten deutlich entspannter.

9. Die richtige Unterkunft

Nach einem langen Tag auf Achse ist nichts schöner, als gemütlich die Füße hochzulegen. Sucht euch daher eine Unterkunft, die zu euren Bedürfnissen passt. Familienhotels mit Spielplätzen oder eine Ferienwohnung mit genügend Platz zum Austoben machen den nächsten Tag gleich viel entspannter und man muss auf niemanden Rücksicht nehmen. Immerhin müsse sich die Kids ja schon im Auto zurückhalten. Und so steigen dann auch am nächsten Morgen wieder alle erholt ins Auto.

Mit diesen Tipps im Gepäck steht eurer entspannten und abenteuerlichen Reise nichts mehr im Weg. Also: Anschnallen, Motor starten und ab auf die Straße – unvergessliche Familienmomente warten auf euch!

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