12 sündhaft teure Wahrheiten über den deutschen Mietmarkt
Wenn man sich unsere Beiträge über den Wohnungsmarkt in deutschen Metropolen aus den vergangenen Jahren so ansieht, dann erkennt man vor allem eines: Der Preis-Trend kennt eigentlich nur eine Richtung, nämlich nach oben. Kurze Zeit sah es so aus, als würde der Berliner Mietendeckel der astronomischen Preisentwicklung in der Hauptstadt einen Riegel vorschieben, aber dann grätschte das Bundesverfassungsgericht dazwischen. Bezahlbarer Wohnraum wird also auch in Berlin weiterhin immer knapper und das bedeutet, dass niedrigere Einkommensgruppen nicht nur im übertragenen Sinne an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden, sondern auch im wortwörtlichen. Dies gilt insbesondere für all diejenigen, die es auf dem Wohnungsmarkt ohnehin schwer haben: Studierende, Tierbesitzer* innen, Alleinerziehende und natürlich Menschen mit dem „falschen“ Nachnamen oder der „falschen“ Hautfarbe. Leider fand das lebensnahe Thema bei der gerade erst absolvierten Bundestagswahl kaum mediale Beachtung, weil es anscheinend wichtiger ist, über Greenpeace-Mitgliedschaften und Gendern zu sprechen. Grund genug, dass wir mal wieder den Scheinwerfer ausrichten. Und zwar auf die treffendsten Tweets aus dem Mietwahnsinn.
#1: Wir ergänzen um „lichtdurchflutet“, „modern ausgestattet“ und „gut angeschlossen“
Einige Wochen Wohnungssuche
Für mich haben die Worte charmant, großzügig und traumhaft jegliche Bedeutung verloren.— Dmitrij Kapitelman (@Kapitelmanslife) March 2, 2021
#2: *summt leise in sich hinein*
Irgendwie komplett bescheuert, dass ich jeden Monat die Schulden eines fremden abbezahlen muss, nur weil ich selbst nicht so viele Schulden wie er aufnehmen kann.#Miete
— Tom Kraftwerk (@TomKraftwerk) January 24, 2021
#3: Lol. Ja!
was wollen berliner vermieter eig noch alles haben, soll ich direkt noch blutgruppe, schuhgröße und das versprechen für mein erstgeborenes schicken?
— ✨ ɴᴏᴠᴀ ✨ 🏳️🌈 (@Starletnova) June 2, 2021
#4: Hat das Bad Tageslicht?
Hier ist eine Schnecke mit Haus und drumherum fünf Nacktschnecken. Vermutlich eine Immobilienbesichtigung.
— Frank Opitz (@frank_opitz) July 26, 2016
#5: Du hast noch Geld für Essen?
Ich arbeite, um Essen, Miete und 30 Streamingdienste zu bezahlen
— Krieg und Freitag (@kriegundfreitag) January 11, 2021
#6: Dabei wäre das Bernsteinzimmer noch frei
Was ich während meiner dreijährigen Wohnungssuche gefunden habe:
– den heiligen Gral
– Banksy
– einen alten PiratenschatzWas ich nicht gefunden habe:
– eine Wohnung
— Max Bierhals (@BierhalsensMax) November 17, 2020
#7: Glück muss man haben!
Bekannte waren mal zur Wohnungsbesichtigung:
– „Leider gibt es keinen zugehörigen Keller“
-„Kein Problem, wir lachen nicht!“
— Chica McNugget (@suesssauersosse) February 8, 2021
#8: Welche Praxis?
Ich muss keine Miete mehr zahlen, ich habe ein Attest
— Martin Eimermacher (@marteimer) December 28, 2020
#9: Komisch, genau wie bei der Partnersuche Ü40
Meine Ansprüche zu Anfang der Wohnungssuche:
Balkon, tolle Lage an Einkaufszentrum und Grünflächen, guter Preis, EBK, schöner Boden.Meine Ansprüche jetzt:
Wohnung— Cassie (@LadyMariaNapier) June 21, 2021
#10: Weil nur eine Seite Waffen hat
Es ist mir ein totales Rätsel warum die Zustände auf dem Berliner Immobilienmarkt noch keinen Bürgerkrieg ausgelöst haben.
— Christopher Lauer (@Schmidtlepp) July 22, 2021
#11: Und bei beidem kriegt man nicht das, was man will!
In Berlin mussten Wahlberechtigte teils länger als eine Stunde vor dem Wahllokal anstehen.
Also acht Stunden weniger als bei Wohnungsbesichtigungen.#wahl2021— ZDF heute-show (@heuteshow) September 26, 2021
#12: Puh, fließendes Wasser, verkehrsruhig gelegen – das wird nicht billig
Ganz schön schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Weiß zufällig jemand, was das Mädchen aus „The Ring“ für ihren Brunnen gezahlt hat?— Christian Huber (@Christian_Huber) May 9, 2016
Falls ihr nicht nur eine bezahlbare Wohnung suchen solltet: