Hambacher Forst: 4000 Polizisten gegen einen Wald

Chris Schröder 15.09.2018, 9:54 Uhr

Baumbesetzer protestieren im Hambacher Forst gegen dessen Abholzung

Wir schreiben das Jahr 2018 nach Christus. Der Hambacher Forst, ein 200 Hektar großes Waldstück in NRW, ist von 4000 Polizisten besetzt. Der ganze Wald? Nein. Ein von unbeugsamen Umweltaktivisten bevölkertes Baumhaus-Dorf hört nicht auf, dem langen Arm des Energiekonzerns RWE Widerstand zu leisten.

So langsam aber sicher sollte eigentlich klar sein, dass der Klimawandel real ist und Braunkohle kein Energieträger der Zukunft ist. Im Gegenteil. Aber all das ist der NRW-Landesregierung und RWE natürlich bekannt. Anderenorts engagiert man sich für saubere Energie und prestigeträchtige Windräder. Nur eben in Hambach nicht. Dort wird seit geraumer Zeit Kohle abgebaut und die Umgebung in eine öde Mondlandschaft verwandelt. Da ist es aus Unternehmersicht nur logisch, dass die verbliebenen Hektar des 12.000 Jahre alten Waldes weichen müssen. So bitter es ist, RWE hat juristisch gesehen jedes Recht dazu.

Und weil das so ist, räumt die Polizei dort seit 3 Tagen auf Geheiß der Landesregierung alle Baumhäuser der Umweltaktivisten, die sich der traurigen Tatsache entgegenstellen, dass der Wald wohl bald Geschichte ist.

Abgesehen von der moralischen Fragwürdigkeit des Ganzen, kommt noch ein anderer Punkt zum Tragen. Gegen die Umweltaktivisten im Hambacher Forst demonstriert der Staat unbarmherzig sein Gewaltmonopol, das er in Chemnitz so leichtfertig an rechte Demonstranten vergeben hatte. Vorsicht beim Kopfschütteln, daraus könnte ein Schleudertrauma werden.

Hier sind die treffendsten Tweets und Reaktionen zu #HambacherForst und #HambiBleibt

#1:

#2:

#3:

#4:

#5:

#6:

#7:

#8:

#9:

#10:

#11:

#12:

Über den Autor/die Autorin