Die Schulen bleiben offen und ansonsten warten wir erstmal ab: Die treffendsten Reaktionen zum Corona-Gipfel
Seit Anfang November gelten in Deutschland schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Nachdem die Infektionszahlen und auch die Patientenzahlen in den Krankenhäusern zuvor viel zu schnell angestiegen sind, gilt es nun, diese Zahlen wieder nach unten zu drücken, um eine Nachverfolgung der Infektionsketten gewährleisten zu können. Das Gebot der Stunde lautet daher, man kann es leider immer noch nicht häufig genug sagen: Kontakte einschränken! Und ja, die überwiegende Mehrheit der Eltern und Familien in diesem Land hält sich, genauso wie unsere Schülerinnen und Schüler, denen wir an dieser Stelle ein großes Kompliment aussprechen wollen, solidarisch und vorbildlich an die notwendigen Maßnahmen. Doch es kommt auf jeden Einzelnen von uns an! Wir alle können zur Bekämpfung dieser Pandemie beitragen! Und so auch dazu, dass die Maßnahmen nicht noch weiter verschärft und verlängert werden müssen wie in den meisten unserer europäischen Nachbarländern, siehe Österreich.
Die Kanzlerin fordert, die Länderchefs lehnen ab
Am vergangenen Montag nun beriet sich Angela Merkel (CDU) einmal mehr mit den Länderchefinnen und Länderchefs. Gemeinsam appellierten die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin an die Bürgerinnen und Bürger, ihre Kontakte untereinander noch stärker zu reduzieren und von sämtlichen privaten Feiern abzusehen. Weiterhin soll auf nicht unbedingt notwendige Reisen verzichtet werden. Die eigentliche Erkenntnis des Bund-Länder-Austauschs bestand jedoch darin, dass gut zwei Wochen nach den bundesweiten Verschärfungen keine weiteren neuen verpflichtenden Beschränkungen angekündigt wurden – auch wenn Bund und Kanzleramt hier gerne schon am Montag nachjustiert hätten. Doch das letzte Wort haben bei diesem heiklen Thema bekanntlich die Länderchefinnen und Länderchefs, die mehrheitlich den Ablauf der „November-Vorschriften“ abwarten wollen. Ob jedoch „Abwarten“ der richtige Weg ist, während man vom angestrebten Ziel, unter der Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche zu bleiben, noch weit entfernt ist? Kritiker weisen an dieser Stelle darauf hin, dass so womöglich wichtige Zeit verloren geht. Von einem wirklichen Abbremsen der Zahlen oder gar von Entspannung kann aktuell keineswegs die Rede sein.
Schulen sollen weiterhin gut durchlüften und dann wird das schon!
Mitte nächster Woche wollen sich Kanzlerin Merkel und die Länderchefs und Länderchefinnen einmal mehr zu einer Lagebesprechung treffen, um die Situation erneut zu bewerten. Es ist davon auszugehen, dass dann auch neue und womöglich schärfere Maßnahmen ergriffen und Vorschriften erlassen werden. Auf was genau sich Bund und Länder verständigen können und werden, bleibt bis dahin abzuwarten. Einig scheint man sich aktuell in der Politik sowieso nur hinsichtlich der Forderung zu sein, dass Schulen unbedingt offen bleiben müssen – gleichzeitig wehrt man jedoch beim Thema Wechselunterricht weiterhin vehement ab, hier sollen Klassen geteilt und abwechselnd in der Schule und auf Distanz unterrichtet werden. Dies sorgt bei Lehrkräften und Lehrerverbänden zunehmend für Unverständnis und Kritik. Vor dem Hintergrund, dass bundesweit aktuell gut 200.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne sowie mehr als 3.000 Lehrkräfte mit Corona infiziert sind, wirft beispielsweise Marlis Tepe, die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), den Ländern vor, „verantwortungslos“ zu handeln.
Wir haben für euch nachfolgend die besten und treffendsten Tweets zum vergangenen Corona-Gipfel und zum Thema „Bei den Schulen bleibt alles so wie es ist“ gesammelt, bleibt gesund!
#1:
Also wir verplempern jetzt untätig eine Woche, damit wir dann nächste Woche härtere und längere Lockdown Maßnahmen verhängen müssen, habe ich das richtig verstanden?
Weil Hildegard und Hans-Otto glauben das mit dem Kontakte reduzieren erst wenn die Toten noch weiter steigen. 🙄
— Flow (@Caethan13) November 16, 2020
#2:
Sehe ich das richtig, die 16 Ministerpräsidenten der Länder schaffen es nicht sich am Riemen zu reißen, um eine gemeinsame Lösung zu finden, weil sie lieber jeder ihre eigenen Interessen verfolgen, aber von 83 Millionen Bürgern erwartet man, an einem Strang zu ziehen?
— Nicht Chevy Chase (@DrWaumiau) November 17, 2020
#3:
Findet ihr es eigentlich auch so irritierend, dass die MPs und die Kanzlerin allesamt meinen, die relevanteste Frage für uns alle bei Corona wäre Weihnachten statt Alltag? – Weihnachten sind drei Tage. Alltag ist dauernd.
— Erik Flügge (@erik_fluegge) November 16, 2020
#4:
Bund und Länder vertagen die Entscheidung über schärfere Maßnahmen an Schulen.
Man will bei Corona nicht so überstürzt handeln wie bei der Digitalisierung. #CoronaGipfel #Corona— ZDF heute-show (@heuteshow) November 17, 2020
#5:
Man braucht kein Kind, um zu bemerken, dass es beim Präsenzunterricht ausschließlich darum geht, Mama und Papa als Humankapital für die Wirtschaft verfügbar zu halten.
— PulloverSchwein 😷 ⬅️1,50m➡️ (@pull0verschwein) November 16, 2020
#6:
Vorschlag: Jede:r Ministerpräsident:in begleitet für einen Tag ein schulpflichtiges Kind, von ÖPNV über Unterricht bis Hortschluss. Und dann reden wir nochmal?
— Brienne of Tarte. (@dielilly) November 16, 2020
#7:
Meine Tochter darf künftig nach 14 Uhr nur noch mit einem Kind aus einem festen anderen Haushalt Umgang haben, nachdem es vor 14 Uhr mit 25 Haushalten in einem Raum saß.
Covid-19 ist das erste Virus, das nur Spätschichten macht.
— Marco Fechner (@PankowerPflanze) November 16, 2020
#8:
Erst wenn die letzte Kneipe geschlossen, das letzte Konzert abgesagt, die letzte Party aufgelöst und der letzte Privatkontakt verboten ist, werdet ihr bereit sein zu glauben, dass es auch in Kitas, Schulen und Büros zu genug Infektionen kommt, um die Pandemie am Laufen zu halten.
— Christian Reinboth (@reinboth) November 16, 2020
#9:
Wir hatten den gleichen Mathelehrer und das erklärt einiges 😬
— Alena Schröder (@schnalena) November 16, 2020
#10:
Wenn man die Klassen 12x so groß macht bedeutet das 12x so viel Unterricht d.h. die Kinder können schon in der 1. Klasse Abi machen 😍 https://t.co/nrPGSOhZoG
— Ida Funkhouser 😷 (@IdaFunkhouser) November 16, 2020
#11:
Kontakte im Privaten weiter einschränken, aber fleißig weiter 150 Lehrer ins Lehrerzimmer stecken.
Oder 10 Leute ins Büro. Oder. Oder.
Es ist einfach so bescheuert alles.
— Ishnur (@FrauKefke) November 16, 2020
#12:
Der Irrsinn ist, dass wir jetzt pauschal alle Schulen offen halten, bis wir irgendwann pauschal alle Schulen schließen müssen, obwohl viele Schulen Konzepte für hybriden Unterricht haben, die sie aber nicht nutzen dürfen…
— Marco Fechner (@PankowerPflanze) November 16, 2020
#13:
🥊 Mein neuer Held: Claus Kleber. K.o. nach der 3. Runde. 🏆 Guter Mann! #korrekturensohn #instalehrerzimmer #twitterlehrerzimmer #instalehrer #tlz
— Korrekturensohn Herr Schröder (@Instagrammatik) November 17, 2020