Die Beerdigung meines verstorbenen Onkels

Ich war letzten Freitag auf der Beerdigung meines Onkels (86), der unglaublich witzig war. Wir haben mehr gelacht als geweint, und das hätte ihm glaube ich gut gefallen. Wie seht ihr das, „darf“ man das? Uns allen hat es trotz der Traurigkeit sehr gut getan.

Die meisten von uns kennen das Bild oder mussten es schon erleben: Eine Beerdigung, stille Gesichter, ernste Blicke, ein letzter Abschied in gedämpfter Stimmung. Und doch passiert es manchmal, ohne dass man es eigentlich will – ein leises Lächeln, ein Schmunzeln, ein befreiendes Lachen, wenn eine besonders schöne oder lustige Erinnerung an den Menschen aufkommt, den wir verabschieden. Darf das sein? Ist das respektlos? Oder vielleicht genau das, was diesen Moment so menschlich macht?

Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass inmitten von Trauer oft auch Dankbarkeit steckt. Für die gemeinsamen Jahre, die abenteuerlichen Geschichten, die kleinen Anekdoten des Alltags, die einen ein Leben lang begleiten. Dass Tränen und Lachen Hand in Hand gehen können, ist absolut natürlich und es fühlt sich manchmal sogar richtiger an, als verkrampft der reinen Ernsthaftigkeit zu folgen. Und vielleicht ist es ja gerade diese Mischung, die uns hilft, loszulassen und trotzdem nah zu bleiben. Natürlich darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen.

Genau diese Gedanken haben auch die X-Userin @LoschSandra bewegt, nachdem auf der Beerdigung ihres Onkels mehr gelacht als geweint wurde. Ihre Frage „Darf man das?“ löste eine Diskussion aus, die berührt, bestärkt und zeigt, wie vielfältig Trauer wirklich sein kann.

Ich war letzten Freitag auf der Beerdigung meines Onkels (86), der unglaublich witzig war. Wir haben mehr gelacht als geweint, und das hätte ihm glaube ich gut gefallen. Wie seht ihr das, „darf“ man das? Uns allen hat es trotz der Traurigkeit sehr gut getan.

Das Leben ist ernst genug

Bei aller Trauer finde ich es mehr als angemessen, das Leben des Verstorbenen zu feiern. 

Wie es Stan Laurel formulierte: „Wenn irgendjemand auf meiner Beerdigung ein trauriges Gesicht macht, werde ich nie wieder mit ihm reden!“

So viel Liebe für die Songauswahl

Das letzte Lied bei der Kremation meines Mannes war „Always Look on the bright side of Life“. Meine Rede bestand aus Anekdoten. Wir haben sein Leben, seinen Humor und seine Persönlichkeit, die weit weg von fehlerlos war, gefeiert. So, wie er sich’s gewünscht hat. Ja, DARF MAN!!!

So einfach eigentlich

Natürlich darf man. Bei einer Beerdigung ehrt man den Verstorbenen mit all seinen Facetten. Also ist es ein schönes Kompliment seinen offensichtlich vorhandenen Humor weiter zu zelebrieren.

NO STOP SIGNS, SPEED LIMITS. NOBODY’S GONNA SLOW ME DOWN …

Ja, das darf man. Auf der Beerdigung meines Bruders haben wir Highway to Hell gespielt und gegrillt.

Zum Wohl!

Das war bei der Beerdigung meiner Mutter auch so. Zu Lebzeiten haben sie und ihre jüngste Schwester gern "einen gepichelt" und wurden dann sehr lustig. Beim "Leichenschmaus" haben wir auf diese Erinnerungen angestoßen.

Denn das ist menschlich

Warum sollte man nicht lachen dürfen? Ja, der Mensch ist verstorben , aber er hat 86 Jahre lang gelebt und war sicher für viele Menschen wichtiger Bestandteil im Leben. Daran sollte man sich erinnern. An die guten Zeiten.  Das ändert ja nichts an der Trauer.

Erst das eine, dann das andere?

Beerdigung: bedrückte Stimmung und Tränen während der Trauerstunde und der Beisetzung.
Beim gemeinsamen Essen danach viele Geschichten ausgetauscht, auch lustige, gelacht, geherzt. Genau SO sollte das sein. Meiner Meinung nach.

Amen

Ganz klares ja.
Durch meine Arbeit mit sterbenden Menschen kann ich mit Gewissheit sagen, dass man den Menschen wie man ihn gekannt ehren und auch feiern kann.
Wenn Dein Onkel einen so großen Sinn für Humor hatte, ist es ein sehr rührender Akt.

Jeder Jeck ist anders

Ich war vor vielen Jahren mal auf einer Trauerfeier in Köln. Da waren ganz viele kostümiert und der Pfarrer ist "wenn et trömmelche jeht" eingezogen. Vorne Stand ein grosses Bild vom verstorbenen im Clownkostüm. Ja, es war "merkwürdig ". Aber es war genau sein Leben und Liebe

Kein Zweifel

Als Graham Chapman von Monty Python jung verstarb, war John Cleese's Trauerrede eine Abwandlung des "Dead Parrot"-Sketches und die Trauergemeine hat herzlich gelacht. Der Onkel ist stolz auf euch!

So will es das Gesetz 

Meine Erfahrung: Zu einer guten Beerdigung gehört Alkohol und eine emotionale Achterbahnfahrt.🖖

Wir uns auch

Ich würde es mir für meine eigene Beerdigung wünschen!

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