In Bezug auf Assistenzhunde: „Leute, bitte lasst das!“
Heute wollen wir über ein ganz besonderes und wichtiges Thema sprechen: Assistenzhunde. Sie spielen eine bedeutende Rolle im Alltag vieler Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, indem sie diese begleiten und unterstützen. Ihre Aufgaben variieren je nach Einsatzbereich, aber sie werden oft für Menschen mit Sehbehinderungen, Gehörlosigkeit, Autismus, Epilepsie und psychischen Erkrankungen eingesetzt. Vielleicht seid ihr schon mal einem begegnet, ohne es zu wissen. Sie tragen speziell gekennzeichnete Westen und wenn ihr einen seht, solltet ihr ihn unbedingt in Ruhe lassen.
Die Ausbildung von Assistenzhunden ist ein intensiver Prozess. Sie werden speziell darauf trainiert, Signale zu erkennen, ihre Besitzer vor potenziellen Gefahren zu warnen und bei Bedarf Hilfe zu holen. Beispielsweise können sie Menschen mit Sehbehinderungen sicher durch den Verkehr führen oder Gegenstände für Personen mit eingeschränkter Mobilität aufheben. Ihre Bedeutung in der Medizin kann nicht genug betont werden. Sie sind oft die treuen Begleiter, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen dabei helfen, ein unabhängiges und erfülltes Leben zu führen. Durch ihre Fähigkeiten können sie den Alltag erleichtern, das Sicherheitsgefühl steigern und die Lebensqualität der Menschen verbessern.
Es ist von größter Wichtigkeit, dass Assistenzhunde im „Arbeitsmodus“ in Ruhe gelassen werden. Während ihrer Dienstzeit sollten sie nicht abgelenkt oder gestört werden. Das liegt daran, dass sie sich auf ihre Aufgaben konzentrieren müssen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Besitzer zu gewährleisten. Störungen können ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu gefährlichen Situationen für sie oder Herrchen und Frauchen führen.
Es ist daher ratsam, respektvoll mit diesen ganz besonderen Hunden umzugehen und ihre Arbeit anzuerkennen. Wenn ein Assistenzhund eine Erkennung oder Hilfestellung leistet, ist es wichtig, ihn nicht zu streicheln oder abzulenken, es sei denn, der Besitzer gibt ausdrücklich dazu die Erlaubnis. Indem wir ihre Konzentration und ihren Fokus respektieren, unterstützen wir die wichtige Arbeit, die sie leisten, und tragen dazu bei, dass sie ihre Aufgaben effektiv erfüllen können. Warum, wieso und weshalb, das erklärt euch nun im Detail die Twitteruserin @JacyLu76.
Ein weiteres, großes Problem in Bezug auf #Assistenzhunde ist das Verhalten der Mitmenschen!
Ich habe heute mit unserer Hündin eine sehr volle Veranstaltungshalle besucht.
Sie trug ihre deutlich sichtbare Kenndecke.
Während sie das tut, ist sie im „Arbeitsmodus“.
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Das bedeutet, sie geht bei Fuß, ihre Aufmerksamkeit ist auf der Person, die sie führt. Schnuppern am Boden oder stehen bleiben ist ebenso wie Pinkeln/Markieren verboten.
Ihre Aufgabe ist es, ihren Menschen sicher zu führen, auf Anzeichen von z.B. eines Anfalles oder von
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Herzproblemen oder einer Panikattacke zu achten. Ebenso muss sie auf den Straßenverkehr achten- sie darf eine Straße nur überqueren, wenn kein Auto kommt.
Je nach Bedarf ihres Menschen öffnet sie Türen, sucht eine Sitzgelegenheit bei Schwäche, führt zum Ausgang bei Panik oder
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
schirmt ihren Menschen vor zu engem Kontakt ab.
Hierzu muss der Hund sich komplett konzentrieren.
Heute war es so, dass ca alle 5 Meter jemand die Hündin entweder versucht anzufassen, sie gerufen, oder sich ihr gar in den Weg gestellt.
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Ausrufe wie „Oh Du Süße! Aber ich darf Dich ja leider nicht anfassen“ mit extrem hoher Stimmlage und einer Bewegung auf den Hund zu waren auch mehrfach dabei.
Leute, bitte lasst das!
Unsere Assistenzhunde leisten hoch konzentriert ihre verantwortungsvolle Arbeit!
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
In dem Moment, wo Ihr den Hund „nur kurz“ ansprecht, übersieht er vielleicht die frühen Anzeichen eines Krampfanfalles. Oder wird bei der Suche nach dem Ausgang aufgehalten, während sein Mensch in einer akuten psychischen Notlage befindet!
Aber auch wenn NICHTS passiert in
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
dieser Situation:
Es ist ein unglaublich langer und anstrengender Weg für Hund, Mensch mit Behinderung und Trainer*in, einen Hund so auszubilden, dass er NICHT schnuppert, abgelenkt ist oder auf andere Menschen zugeht!Bis ein Hund soweit ist, einen Menschen tatsächlich zu
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
unterstützen und die Prüfung zu bestehen, stecken mindestens 2 (!) Jahre intensives Training dahinter.
Jedes Mal, wenn Ihr den Hund aus seiner Arbeit reisst, „löscht“ ihr wieder einen Teil des Erlernten.
Jedes Mal muss mit mehreren Korrekturen wieder der erwünschte Zustand— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
erreicht werden.
Noch schlimmer als die „Kuschelattacken“ sind jedoch Begegnungen mit anderen Hunden!
Während der Arbeit muss ein Assistenzhund andere Hunde komplett ignorieren.
Wisst Ihr wie schwer es für Hund und Mensch ist, wenn Euer „Tut nix“ wild bellend von weitem ohne
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Leine angeschossen kommt, um Hund und Mensch rumspringt und im schlimmsten Fall das Gespann zu Fall bringt?
Oder den Assistenzhund gar verletzen?
Mehrere behinderte Menschen haben die Hilfe durch ihren Hund verloren, weil dieser durch einen (nicht angeleinten) fremden Hund
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
angegriffen wurde und danach entweder zu verletzt war, zu viel Angst hatte oder selbst aggressiv wurde?
Auch Hunde erleben Traumata!Seinen ausgebildeten Assistenzhund zu „verlieren“, weil jemand anders gedankenlos ist, ist in jeder Hinsicht schrecklich!
Man verliert die Hilfe
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
ohne die man das Haus nicht verlassen kann.
Anfälle werden nicht mehr rechtzeitig erkannt.Einen neuen Hund auszubilden dauert mindestens 2 Jahre- und kostet zwischen 6.000-10.000 Euro in der Selbstausbildung- OHNE den Kaufpreis des Hundes! Ein Fremdausgebildeter Hund ist nicht
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
für unter 20.000€ zu bekommen!
Also bitte, Ihr lieben Hundefreunde:
Wenn Ihr einem Mensch-Hund-Team begegnet, macht ihm ausreichend Platz, sprecht den Hund nicht an (bitte auch kein intensiver Blickkontakt!), nehmt Eure eigenen Hunde an die kurze Leine und freut Euch darüber,
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
einem wunderbaren Tier die Arbeit erleichtert zu haben!
Und keine Sorge:
Unsere Hunde haben ganz viel Freizeit, in der sie einfach „Hund“ sein dürfen! Da dürfen sie alles beschnüffeln was die Welt hergibt!Amira und Arven danken es Euch im Namen aller tierischer „Kollegen“
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Ich werde in nächster Zeit öfters über das Thema #Assistenzhunde schreiben- wen es stört, bitte stumm schalten!
Aber da ich sehe, wie wichtig Nenas Hund für sie ist- sie hat uns allein diese Woche 2 mal alarmiert bevor auch nur irgend ein Überwachungsgerät angeschlagen hat-
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
möchte ich mehr Menschen für das Thema sensibilisieren!
Ich würde mich daher über möglichst viele Retweets freuen für #Followerpower
Danke fürs Lesen und beherzigen!
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 26, 2023
Das sagen andere User:
Assistenzhunde in der Medizin sind wertvolle Partner für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ihre Aufgaben, Ausbildung und die Notwendigkeit, sie im „Arbeitsmodus“ in Ruhe zu lassen, sind entscheidende Aspekte, die unsere Anerkennung und Wertschätzung verdienen. Durch ihre Anwesenheit und Fähigkeiten bringen sie nicht nur Unterstützung, sondern auch Freundschaft und Lebensfreude in das Leben der Menschen, die sie begleiten.
#1: So macht man das
Genau! Allerdings gilt das nicht für alle Assistenzhunde- manche sind zu Hause ohne „Arbeitskleidung“ und dennoch im Arbeitsmodus. Am besten den Halter fragen!
Aber ja, für viele gilt: keine Kenndecke, normaler Hund!— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 27, 2023
#2: Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
Ja bitte mehr davon. Ich als Hundehalter finde es selbst immer mega anstrengend wenn „tut nix“ 🤣 um die Ecke kommt. Meiner mag nämlich Hundekontakt an der Leine überhaupt nicht und er braucht seinen Individualabstand. Wie kann man als Hundehalter das einfach nicht verstehen?
— Adam aka He-Man (@mstr_of_dsastr) May 28, 2023
#3: Interessant
Genau. Wir bestimmen Zeiten, wann der Hund sich lösen darf. Sollte es dann doch mal dringend ausser der Reihe nötig sein, dann zeigt der Hund an und darf dann natürlich auch!
— JacyJu💙💛 (@JacyLu76) May 27, 2023
#4: Ist auch so
Toller Beitrag! und ganz ehrlich – ich finde es gehört sich bei keinem Hund, sich mit „oh wie süss“ draufzustürzen oder seinen eigenen Hund „der will nur spielen“ loszulassen ohne vorher mit gebührendem Abstand zu fragen ob es ok ist.
— Dr. S (@DrS13050784) May 27, 2023
Vorsicht
Danke für den interessanten Beitrag. Meine Hündin (keine Assistenzhündin, aber sie steht mir spontan in Schmerz- und Panikattacken bei) ist sehr verunsichert, wenn sie jemand Fremdes antatscht. Da warnt sie. Und ich finde, das ist ihr gutes Recht.
— Rockingwriter (@JuliaDessalles) May 28, 2023
Sehen wir auch so
Wahnsinn, wozu Hunde fähig sind. Und Kompliment für die Arbeit, die da drin steckt! Und der Hinweis ist sehr wertvoll!
— devagorgon (@strangemoments7) May 28, 2023
Tja
Hunde bei der Arbeit werden in Ruhe gelassen, dass dies vielen nicht klar ist, weiss ich auch erst seit gestern 🤔 Mantrailing in der Stadt und die Kollegin mit dem Goldenretriver wurde ständig gestört, weil der Hund angesprochen oder gestreichelt wurde 🤷♀️ wir tragen Warnwesten..
— Christine Strauss (@chrigi_strauss) May 27, 2023
Der Idealfall
Das war eins der ersten Dinge die meine Mom mir beigebracht hat. Wenn der Hund ne Kenndecke trägt wird er ignoriert, oder maximal von Weitem beobachtet.
Und ich hab das bereits als kleines Kind verstehen und umsetzen können🤷♀️— Bücherfan (@Bookfaery1304) May 27, 2023
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Schaut doch hier noch rein, wenn ihr mögt: